Starten Sie Ihre Suche...


Durch die Nutzung unserer Webseite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden. Weitere Informationen

Entgrenzungen: Künstlerausbildung der Gilden in Zentraleuropa bis zur Auflösung des Heiligen Römischen Reiches

Laufzeit: ab 01.06.2011

Partner: Prof. Dr. Dagmar Eichberger, Dr. Katja Wolf, Dr. Susan Tipton M.A., Dr. Martina Dlugaiczyk,Jürgen von Ahn M.A., Danica Brenner M.A., Stefanie Herberg M.A., Barbara Kemmer M.A., Jürgen von Ahn M.A., Sarah-Sophie Riedel M.A., Elsa Oßwald M.A., Aline Stang M.A., Benno Jakobus Walde M.A.

Förderung durch: Europäische Forschungsrat: ERC Advanced Grant

Website

Kurzfassung




Das Projekt untersucht auf breiter Quellenbasis die Künstlerausbildung im Zentraleuropa der Vormoderne.
Bis zum Ende des Heiligen Römischen Reiches erlebte das Untersuchungsgebiet (Belgien, Deutschland, Frankreich, Italien, Kroatien, Liechtenstein, Luxemburg, Niederlande, Österreich, Polen, Schweiz, Slowakische Republik, Slowenien, Tschechische Republik und Weißrussland) eine wechselnde Ausdehnung mit variierenden Grenzverläufen und verschiedenen Sprach- und Rechtsräumen. Ganz im Sinne der...


Das Projekt untersucht auf breiter Quellenbasis die Künstlerausbildung im Zentraleuropa der Vormoderne.
Bis zum Ende des Heiligen Römischen Reiches erlebte das Untersuchungsgebiet (Belgien, Deutschland, Frankreich, Italien, Kroatien, Liechtenstein, Luxemburg, Niederlande, Österreich, Polen, Schweiz, Slowakische Republik, Slowenien, Tschechische Republik und Weißrussland) eine wechselnde Ausdehnung mit variierenden Grenzverläufen und verschiedenen Sprach- und Rechtsräumen. Ganz im Sinne der aktuellen Forschung zur kulturhistorischen Geographie wird diesen Veränderungen Rechnung getragen. In Anlehnung an die in den letzten Jahren von den Nachbardisziplinen erarbeitete Historische Netzwerkforschung und an die damit verbundene Dynamik von Netzwerken und Personenverbänden soll das einseitig negative Bild des Zunftwesens darüber hinaus überprüft und fallweise revidiert werden: Das Zunftwesen wird gemeinhin als weitläufiges, engmaschiges Netzwerk begriffen, das künstlerischen Ideenaustausch und Künstlermigration ermöglichte sowie Kunstmärkte konstituierte.

Mit dem länderübergreifenden Forschungsansatz soll der ideengeschichtlichen Vorstellung vom Künstler erstmals ein sozialhistorisches Modell gegenübergestellt werden. Bis um 1800 war der Künstler seitens seines Berufes Teil der europäischen Ständegesellschaft, er war – mit Ausnahme des Hofkünstlers – zunftgebundener Handwerker. Die zahlreichen Versuche, die Künstlerausbildung allmählich mit Theorie anzufüllen und in Akademien zu transferieren, gelangten im Untersuchungsgebiet erst mit der Auflösung der Zünfte durch Napoleon zur Umsetzung. Mit der Erschließung sämtlicher deutschsprachiger Zunft- und Handwerksordnungen Zentraleuropas wird der Forschung eine bislang wenig beachtete Quellengattung höchster Relevanz zugänglich gemacht. Ziel ist zum einen ein nach Städten gegliedertes historisch-kritisches Corpus der Quellen, zum anderen – hierauf aufbauend – die Analyse der sozialhistorischen Kontexte. Dazu zählen ebenso die Synergieeffekte von >Kunstwissen< und Ausbildungspraktik wie die soziale und räumliche Mobilität der Künstler oder die genderspezifischen Inklusionen und Exklusionen im vormodernen Werkstattbetrieb. Im Sinne eines concept of globalization kann das Projekt topographisch, methodisch und inhaltlich in jede Richtung Grenzen überwinden und das Fundament für eine flächendeckende Analyse der gesamteuropäischen Künstlerausbildung legen.
» weiterlesen» einklappen

Projektteam


Andreas Tacke

Beteiligte Einrichtungen