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Zur Medialität des Physikunterrichts: Eine Studie zur didaktischen Nutzung von Mündlichkeit, Schriftlichkeit und Multimedialität

Laufzeit: 01.02.2021 - 31.01.2025

Förderkennzeichen: KA 3135/5-1; SCHN 961/6-1

Förderung durch: DFG

Projektmittel (€): 382.480

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Kurzfassung


Kompetenzorientierter Physikunterricht fokussiert nicht allein auf strukturiertes Physikwissen, sondern nimmt auch den Prozess naturwissenschaftlicher Denk- und Arbeitsweisen in den Blick. Dadurch gewinnt im Unterricht die Entwicklung von inhaltlichen Strukturen eine größere und qualitativ andere Bedeutung. Sie dient nicht allein der Herleitung von strukturiertem Wissen, sondern ist selbst Gegenstand des Lernens. Daher muss auch sie für weiteres systematisches, kumulatives Lernen dokumentiert...Kompetenzorientierter Physikunterricht fokussiert nicht allein auf strukturiertes Physikwissen, sondern nimmt auch den Prozess naturwissenschaftlicher Denk- und Arbeitsweisen in den Blick. Dadurch gewinnt im Unterricht die Entwicklung von inhaltlichen Strukturen eine größere und qualitativ andere Bedeutung. Sie dient nicht allein der Herleitung von strukturiertem Wissen, sondern ist selbst Gegenstand des Lernens. Daher muss auch sie für weiteres systematisches, kumulatives Lernen dokumentiert und wiederholbar gemacht werden. Traditionell wurde dagegen nur Strukturiertes als Endergebnis dokumentiert; der Entwicklungsprozess war flüchtig.

Klassisches Medium der Dokumentation von strukturiertem Wissen ist die Schrift. Das Mündliche dagegen gilt als Medium der Vorläufigkeit, in dem Strukturen und Wissen entwickelt werden. Diese Kopplung ist heute in Zeiten sich ausdifferenzierender Medien zu relativieren. Zum Beispiel können auch Videos zur Dokumentation von Wissen verwendet werden; und umgekehrt hat die geschriebene Sprache in Zeiten interaktionaler Schriftlichkeit (etwa in der Messenger-Kommunikation) ihren konservierenden, starren Charakter verloren. Flüchtigkeit und Wiederholbarkeit als zentrale mediale Eigenschaften können heute also sowohl im Schriftlichen als auch im Mündlichen sowie in multimedialen Formaten realisiert werden.

Da sich die wesentlichen Merkmale kompetenzorientierten Unterrichts, nämlich inhaltliche Strukturen zu entwickeln und belastbare Strukturen zu nutzen, demnach auf komplexe Weise medial realisieren, ist die Frage der Medialität für einen kompetenzorientierten Unterricht von zentraler Bedeutung. Es stellt sich die Frage, wie Lehrpersonen im Physikunterricht Lernaufgaben im Hinblick auf Kompetenzorientierung und Medialität gestalten. Darüber hinaus ist zu klären, wie ihre Einstellungen zur sich verändernden Medialität ausgeprägt sind, sich in ihrem Handeln widerspiegeln und mit Spracheinstellung, Vertrautheit mit Medien und Unterrichtserfahrung zusammenhängen.

In unserem Projekt werden in 45 Klassen Videoaufnahmen von Physikunterricht erstellt. Diese Videos werden analysiert, um Aufgaben im Hinblick auf Kompetenzorientierung, Medialität und kognitive Aktivierung zu kategorisieren. Zusätzlich wird mit einem Fragebogen die Einstellung der unterrichtenden Lehrpersonen zur Medialität erfasst und mit dem Ergebnis der Videoanalyse zusammengebracht. Mit Leitfadeninterviews wird zusätzlich aufgeklärt, ob weitere moderierende oder mediierende Variablen in Betracht gezogen werden müssen.

Das Projekt soll also beschreiben, wie sich der Medieneinsatz im Physikunterricht heute vor dem Hintergrund einer sich verändernden Medialität und einer Kompetenzorientierung gestaltet und welche Einstellungen bei Lehrpersonen damit verbunden sind.
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  • Medialität
  • Physikunterricht
  • written language bias
  • Kompetenzorientierung

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