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Komplementäre Organisationspraktiken und strategisches Organisationsdesign - Mythen und Fakten

Laufzeit: 01.12.1999 - 30.06.2005

Kurzfassung


Dipl.-Vw. Oliver Ludewig: Ziel: Es existiert eine nennenswerte Zahl an Arbeiten, die davon ausgehen, dass positive Interaktionseffekte zwischen unterschiedlichen unternehmenspolitischen Praktiken dazu führen, dass der Ertrag der kombinierten Praktiken höher ist als deren addierte Einzelerträge. Daher sollten solche komplementären Praktiken von Gewinn maximierenden Unternehmungen zusammen verwandt werden und sich gleichgerichtet verändern; es besteht eine systematische Beziehung zwischen...Dipl.-Vw. Oliver Ludewig: Ziel: Es existiert eine nennenswerte Zahl an Arbeiten, die davon ausgehen, dass positive Interaktionseffekte zwischen unterschiedlichen unternehmenspolitischen Praktiken dazu führen, dass der Ertrag der kombinierten Praktiken höher ist als deren addierte Einzelerträge. Daher sollten solche komplementären Praktiken von Gewinn maximierenden Unternehmungen zusammen verwandt werden und sich gleichgerichtet verändern; es besteht eine systematische Beziehung zwischen komplementären Praktiken. Derartige Systeme komplementärer, unternehmenspolitischer Praktiken wirken Ertrag steigernd. Empirische Tests dieser Hypothese verwenden (additive) Indizes oder Systemvariablen, um die verschieden Kombinationen der Praktiken zu erfassen. In beiden Fällen wird eine Vielzahl an Praktikenkombinationen zu einer Gruppe zusammengefasst, der dann ein Effekt zugewiesen wird. Bei diesem Effekt handelt es sich um einen (ge-wichteten) Mittelwert der Beiträge der verschiedenen Kombinationen. Es kann nicht identifiziert werden, welchen Beitrag einzelne Kombinationen leisten und damit auch nicht, welche optimal sind und welche Interaktionsbeziehungen vorliegen. Die bisher angewandten empirischen Vorgehensweisen sind somit für die Untersuchung der Kernimplikatio-nen der theoretischen Konzeption ungeeignet. Ziel des Projektes war es, ein empirisches Vorgehen zu entwickeln, das eine bessere Erfassung der Interaktionsbeziehungen und Optima erlaubt. ; Vorgehen: Zentral für die Bestimmung eines alternativen empirischen Ansatzes war eine Aufarbeitung und Anpassung der Theorie. Im ersten Schritt werden das Konzept der Systembildung als Folge von Komplementaritäten und seine Implikationen auf Basis von Milgrom und Roberts (1994, 1995) und unter Verwendung der supermodularen Optimie-rung dargestellt. Der zweite Schritt besteht in einer Fortentwicklung des Ansatzes durch die Integration mit dem so genannten NK-Modell. Diese aus der Evolutionsbiologie und Physik stammende Heuristik erlaubt eine Abbildung der Interaktionseffekte von diskreten Variablen und deren Performanzwirkungen durch Performanzlandschaften. Es wird ein Algorithmus bereitgestellt, mit dem jeder Praktikenkombination ein Performanzwert zugewiesen werden kann, so dass sich lokale und globale Optima eindeutig identifizieren lassen. Es ergeben sich mehr oder weniger schroffe Hügellandschaften. Die Interaktionen zwischen den Praktiken lassen sich paarweise auf die Supermodularitätsbedingung und damit auf das Vorliegen von Komplementaritäten überprüfen. Der Ansatz ist abstrakt und muss durch die Identifikation der komplementären Praktiken mit Inhalt gefüllt werden. Zudem liegen für Deutschland kaum Arbeiten vor. Daher wurde das Konzept für die deutschen Umweltbedingungen adaptiert. Mit Hilfe (industrie-) soziologischer Anätze wie der diversified quality production, ökonomischer Konzepte wie des modern manufacturing und Überlegungen aus der Managementtheorie werden Hypothesen über Interaktions- und Komplementaritätsmuster wie sie für die genannte Literatur typisch sind gebildet. Ergebnisse: Simulationen des so entwickelten Modells zeigen, dass die postulierten empirischen Probleme tatsächlich auftreten können und dass mit den herkömmlichen Vorgehensweisen explizit nicht komplementäre Praktikenbeziehungen als komplementär ausgewiesen werden. Der empirische Test mit dem entwickelten Ansatz zeigt, dass entgegen der theoretischen Vermutung und einer Vielzahl empirischer Arbeiten eine beträchtliche Anzahl der Praktikenbeziehungen nicht komplementär ist. Während eine von vielen Komplementaritäten gekennzeichnete Praktikenkombination zu einer Landschaft mit zunehmender Steigung führt, wie beim Fujiyama, so hatten die empirischen Landschaften abflachende Steigungen und ähnelten dem Ayers-Rock. Auch liegt das Performanzmaximum unter bestimmten Bedingungen nicht bei der Praktikenkombination, bei der alle Praktiken angewandt werden, sondern bei gemischten Kombinationen. Zeitplan: Das Promotionsverfahren wurde im Juni 2005 abgeschlossen; Publikation ist im März 2006 erschienen » weiterlesen» einklappen

  • Organisationsdesign organisational design organizational design Interaktionseffekte complementarity

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