Kurzfassung

Thema des ethnologischen Forschungsvorhabens sind die Wechselwirkungen zwischen westafrikanischen Viehzüchtern und ihrer natürlichen Umwelt. Schwerpunktmäßig wird dabei das lokale Umweltwissen von viehzüchtenden Fulbe- bzw. Wodaabegruppen in Niger (Departement Diffa) und Benin (Provinz Atakora) in drei sich ergänzenden Forschungsperspektiven erhoben und untersucht: 1. Enzyklopädische Darstellung des einheimischen Wissens über Geographie/ Geologie, Klima, Flora, Fauna, Viehzucht und Wirk- und...Thema des ethnologischen Forschungsvorhabens sind die Wechselwirkungen zwischen westafrikanischen Viehzüchtern und ihrer natürlichen Umwelt. Schwerpunktmäßig wird dabei das lokale Umweltwissen von viehzüchtenden Fulbe- bzw. Wodaabegruppen in Niger (Departement Diffa) und Benin (Provinz Atakora) in drei sich ergänzenden Forschungsperspektiven erhoben und untersucht: 1. Enzyklopädische Darstellung des einheimischen Wissens über Geographie/ Geologie, Klima, Flora, Fauna, Viehzucht und Wirk- und Heilmittel sowie der inneren semantischen Bezüge zwischen diesen Wissensgebieten; 2. Bezüge zwischen Umweltkenntnissen der Viehzüchter und ihren tatsächlichen Entscheidungen, Strategien und Handlungsweisen (bes. im Bereich Viehhaltung); 3. Vergleich zwischen zwei kulturell nahestehenden Viehzüchtergruppen, die in ökologisch unterschiedlichen Umwelten leben. Lokales Umweltwissen meint neben empirischen Kenntnissen auch deutende oder normative Aussagen über den natürlichen Lebensraum sowie nichtreflektierte Praktiken und Fertigkeiten, in denen sich Wissensbestände und Erfahrungen niederschlagen. Das Vorhaben verbindet die Ansätze und Fragestellungen der Kulturökologie und Kognitiven Ethnologie und knüpft an jüngere Ansätze zur Erforschung lokaler Wissenssysteme an.» weiterlesen» einklappen