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Biomonitoring und Beurteilung der möglichen Gefahren von militärischem Personal der Bundeswehr durch Permethrin in Uniformen

Laufzeit: 01.01.2002 - 31.12.2007

Kurzfassung


Zunehmende weltweite Einsätze der Bundeswehr erfordern auch den Schutz der im Ausland eingesetzten Soldaten vor Insekten und Parasiten, die schwere, teilweise lebensbedrohliche Erkrankungen wie z. B. Malaria oder Gelbfieber verursachen können. Eine mögliche Schutzstrategie stellt hierbei die Imprägnierung der Uniform mit einem Insektizid dar.
Zur Imprägnierung von Bekleidung wird zumeist der Wirkstoff Permethrin aus der Gruppe der Pyrethroide verwendet. Dieser wirkt auf Insekten neurotoxisch,...
Zunehmende weltweite Einsätze der Bundeswehr erfordern auch den Schutz der im Ausland eingesetzten Soldaten vor Insekten und Parasiten, die schwere, teilweise lebensbedrohliche Erkrankungen wie z. B. Malaria oder Gelbfieber verursachen können. Eine mögliche Schutzstrategie stellt hierbei die Imprägnierung der Uniform mit einem Insektizid dar.
Zur Imprägnierung von Bekleidung wird zumeist der Wirkstoff Permethrin aus der Gruppe der Pyrethroide verwendet. Dieser wirkt auf Insekten neurotoxisch, soll jedoch beim Menschen keine Gesundheitsschäden hervorrufen.
Erste, am Institut für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin durchgeführte Untersuchungen, an Soldaten im Auslandseinsatz, legten den Verdacht nahe, dass es beim Tragen der imprägnierten Uniform zu einer nicht unerheblichen Aufnahme von Permethrin durch den Träger kommt. Allerdings konnten hier die vorgefundenen inneren Permethrinbelastungen aufgrund zusätzlicher Belastungsquellen nicht zweifelsfrei auf die Bekleidung zurückgeführt werden.
In einer Anschlußstudie im Inland wurden daher nochmals vergleichend n=195 Soldaten untersucht, die über einen Zeitraum von 4 Wochen mit konventionellen (n=102) bzw. permethrinimprägnierten Uniformen (n=95) ausgerüstet waren. Zielgrößen der Untersuchung waren unter anderem die Ausscheidung von Permethrinmetaboliten im Urin zu vier verschiedenen Probenahmezeitpunkten als Maß für eine Aufnahme von Permethrin (Biomonitoring) sowie mögliche, mit Pyrethroiden assoziierte, Gesundheitsbeeinträchtigungen (Fragebogenerhebung).
Während sich aus der Fragebogenerhebung keine Hinweise auf gesundheitliche Beeinträchtigungen durch die Verwendung imprägnierter Bekleidung ergaben, deuteten die mittels Biomonitoring bestimmten Metabolitenkonzentrationen erneut auf eine erhebliche Aufnahme von Permethrin aus der imprägnierten Bekleidung hin. So bewegten sich die Messwerte bei Verwendung konventioneller Bekleidung im Bereich der Hintergrundbelastung der Allgemeinbevölkerung. Dagegen wurden bei den Trägern der imprägnierten Bekleidung innere Belastungen gemessen, die mit denen von beruflich gegenüber Pyrethroiden exponierten Schädlingsbekämpfern vergleichbar waren. Wie Berechnungen ergaben, liegt die durch die Soldaten täglich aufgenommene Permethrinmenge unterhalb des Acceptable Daily Intake (ADI) für diese Substanz. Dennoch sollte die nachgewiesene Aufnahme des Wirkstoffes Anlass für eine differenzierte Nutzen-Risikobetrachtung vor Verwendung der Bekleidung sein.
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