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Erfassung der Mikrozirkulation des Fußes mittels funktioneller Magnetresonanztomographie bei Patienten mit einem Diabetischen Fußsyndrom

Laufzeit: 01.01.2005 - 31.12.2008

Kurzfassung


Nach Angaben der WHO gab es im Jahr 2006 Deutschland 8 Millionen Menschen, die an einem Diabetes mellitus erkrankt waren.
Das diabetische Fußsyndrom (DFS) stellt ein besonderes Problem unter den Komplikationen des Diabetes dar. Die Prävalenz für die Entwicklung eines diabetischen Fußsyndroms liegt zwischen 4 und 15%. Bei rund 2/3 dieser Patienten wird eine Amputation des Fußes ab dem Sprunggelenk (Major-Amputation) durchgeführt. Die Sterblichkeitsrate bei Diabetes-Patienten mit DFS ist mehr...
Nach Angaben der WHO gab es im Jahr 2006 Deutschland 8 Millionen Menschen, die an einem Diabetes mellitus erkrankt waren.
Das diabetische Fußsyndrom (DFS) stellt ein besonderes Problem unter den Komplikationen des Diabetes dar. Die Prävalenz für die Entwicklung eines diabetischen Fußsyndroms liegt zwischen 4 und 15%. Bei rund 2/3 dieser Patienten wird eine Amputation des Fußes ab dem Sprunggelenk (Major-Amputation) durchgeführt. Die Sterblichkeitsrate bei Diabetes-Patienten mit DFS ist mehr als doppelt so hoch wie die der Durchschnittsbevölkerung. Des weiteren zählt Diabetes mellitus zu den größten Risikofaktoren für die Entwicklung einer Atherosklerose. Folglich besteht für Diabetiker eine deutlich erhöhte Prävalenz zur Entwicklung einer peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK).
Diabetes mellitus führt zu Nervenschädigungen (Neuropathie) in den Füßen. In der Folge kommt es zu Deformationen und infolge trophischer Störungen zu Ulkusbildungen und Infektionen. Ein weiterer pathogenetischer Faktor sind die Mikro- und Makroangiopathie der peripheren Gefäße und in der Folge Durchblutungsstörungen in den Füßen. Dadurch bedingt kann es zum Gewebsuntergang (Gangrän) und zu unzureichender Wundheilung kommen.
Die Magnetresonanztomographie (MRT) darf derzeit als das bildgebende Verfahren zur Differenzierung von Infektion, Nekrose, Abszessbildung, Osteomyelitis und Charcot’scher Arthropathie beim diabetischen Fuß gelten. Darüber haben insbesondere auch eigene Untersuchungen gezeigt, dass die KM-verstärkte MR-Angiographie in der Lage ist, noch offene pedale Arteriensegmente nachzuweisen, die mit der selektiven ia. DSA nicht nachzuweisen sind, sich aber durchaus für eine pedale Bypassoperation eignen.
Die verminderte arterielle Perfusion ist einer der Hauptrisikofaktoren für die Entwicklung einer kritischen Extremitätenischämie und damit für die Notwendigkeit einer Amputation. Es scheint daher besonders wichtig, neben der Darstellung pedaler Gefäße die Perfusion der Fußmuskulatur bei Diabetespatienten zu messen.
Bisher wird zur Abschätzung der Durchblutung am Fuß die Messung des pedalen Blutdruckes mithilfe der Ultraschalldopplertechnik verwendet. Jedoch kommt es bei vorhandener Mediasklerose der Patienten zu fehlerhaften Druckmessungen und die Werte können nicht verwendet werden, welche die Aussagekraft der Methode herabsetzt. Eine weitere Messmethode zur Abschätzung der Durchblutung ist die Messung der Hautperfusion auf der Basis der perkutanen Sauerstoffpartialdruckmessung (tcpO2-Messung) mittels hyperthermisierter Elektrode. Diese Messmethode ist jedoch von einer intakten Hautstelle abhängig. Ödeme, Entzündungen sowie eine chronische venöse Insuffizienz können das Ergebnis erheblich verfälschen. Mit der Doppler- und Duplexsonographie stehen zwar Verfahren zur nicht-invasiven Beurteilung der Blutgefäße und etwaiger Stenosen zur Verfügung, allerdings kann mit diesen Verfahren die hämodynamische Relevanz der Stenosen im Gewebe nicht richtig eingeschätzt werden.
Vor diesem Szenario bietet sich an auszuloten, inwieweit die MRT in der Lage ist, kritische Extremitätenischämien frühzeitiger und genauer als andere Verfahren zu erkennen, um z.B. zu einer eindrücklichen und dauerhaften Senkung der Amputationsrate beim Diabetiker zu kommen. Das Diabetische Fußsyndrom stellt bereits heute ein Musterfall interdisziplinärer Vernetzung in der klinischen Routine dar. Dies könnte durch Intensivierung im Rahmen der Grundlagen- und der klinisch angewandten Forschung noch weiter ausgebaut werden.
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