Suizidgedanken und psychosoziale Belastungen in stationären Jugendhilfeeinrichtungen der Schweiz - Eine Sekundäranalyse unter Verwendung von MAYSI-2, CTQ-SF und Daten zur Platzierungsvorgeschichte
Suizidprohylaxe: Theorie und Praxis. Bd. 52. H. 2. Regensburg: Roderer Verlag 2025 S. 64 - 74
Erscheinungsjahr: 2025
ISBN/ISSN: 0173-458X
Publikationstyp: Zeitschriftenaufsatz (Forschungsbericht)
Sprache: Deutsch
| Geprüft: | Bibliothek |
Inhaltszusammenfassung
Suizidalität ist ein ernstes globales Gesundheitsproblem und zählt in der Schweiz zu den häufigsten Todesursache bei Jugendlichen im Alter von zwölf bis achtzehn Jahren. Stationär untergebrachte Jugendliche bilden eine besonders gefährdete Gruppe mit signifikant höheren psychosozialen Belastungen im Vergleich zur Nor-malbevölkerung. Diese Studie untersucht geschlechtsspezifisch, ausgewählte Be-lastungen dieser Zielgruppe wie klinische Symptome, Missbrauchserfahrungen und Mehrfachplatzierungen...Suizidalität ist ein ernstes globales Gesundheitsproblem und zählt in der Schweiz zu den häufigsten Todesursache bei Jugendlichen im Alter von zwölf bis achtzehn Jahren. Stationär untergebrachte Jugendliche bilden eine besonders gefährdete Gruppe mit signifikant höheren psychosozialen Belastungen im Vergleich zur Nor-malbevölkerung. Diese Studie untersucht geschlechtsspezifisch, ausgewählte Be-lastungen dieser Zielgruppe wie klinische Symptome, Missbrauchserfahrungen und Mehrfachplatzierungen in Bezug auf Suizidalität. Mittels Sekundäranalyse im Querschnittsdesign wurden Daten von 1950 stationär untergebrachten Jugendli-chen im Alter von zwölf bis achtzehn Jahren in der Schweiz aus dem Zeitraum Sep-tember 2011 bis Januar 2024 untersucht. Zu den Ergebnissen zählt, dass weibli-che Jugendliche insbesondere bei emotionaler und körperlicher Vernachlässigung höhere Belastungen als ihre männlichen Altersgenossen zeigen. Die Werte für somatische Beschwerden, Missbrauch und Suizidgedanken sind bei Mäd-chen/jungen Frauen bis zu 30% höher. Depressive und ängstliche Symptome, so-matische Beschwerden, ärgerliche Reizbarkeit sowie emotionaler Missbrauch wei-sen die stärksten Assoziationen mit Suizidgedanken auf. Der Zusammenhang zwi-schen Fremdunterbringungen und Suizidgedanken wird bei mehr als drei Platzie-rungen signifikant. Schlussfolgernd ist es erforderlich, geschlechtsspezifische Kon-zepte zu entwickeln und eine umfassende Eintritts- und Verlaufsdiagnostik in stati-onären Einrichtungen der Kinder und Jugendhilfe in der Schweiz zu implementie-ren, die Suizidgedanken und weitere psychische Belastungen explizit erfassen. Zugleich sollten Fachkräfte gezielt darin unterstützt werden, adäquat auf psychi-sche Belastungen sowie potenzielle Krisen reagieren zu können.» weiterlesen» einklappen
Klassifikation
DFG Fachgebiet:
1.22 - Psychologie
DDC Sachgruppe:
Soziale Probleme, Sozialarbeit