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Die Pfarrer-Kraus-Anlagen zu Arenberg. Kalvarienberg, Bibelgarten und Wallfahrtsanlage

Laufzeit: 01.10.2012 - 21.12.2015

Kurzfassung


Der Bibelgarten zu Koblenz-Arenberg ist eine Wallfahrtsanlage aus dem 19. Jahrhundert, die die Lebenshaltung und Frömmigkeit des rheinischen Katholizismus der damaligen Zeit bis heute eindrucksvoll in einer großen Garten- und Kreuzwegeanlage bezeugt. Seit den Anfängen seiner Entstehung scheidet der Kalvarienberg von Pfarrer Johann Baptist Kraus (1805-1893) die Geister. Theologisch und kirchenpolitisch weckte sein zur Schau gestellter antiaufklärerischer Romantizismus und Ultramontanismus...Der Bibelgarten zu Koblenz-Arenberg ist eine Wallfahrtsanlage aus dem 19. Jahrhundert, die die Lebenshaltung und Frömmigkeit des rheinischen Katholizismus der damaligen Zeit bis heute eindrucksvoll in einer großen Garten- und Kreuzwegeanlage bezeugt. Seit den Anfängen seiner Entstehung scheidet der Kalvarienberg von Pfarrer Johann Baptist Kraus (1805-1893) die Geister. Theologisch und kirchenpolitisch weckte sein zur Schau gestellter antiaufklärerischer Romantizismus und Ultramontanismus Skepsis und Kritik. Gleiches gilt für seine überbordende Bildlichkeit und Passionsfrömmigkeit. Aus kunstgeschichtlicher Perspektive stieß die mangelnde Originalität im Bunde mit der Nazarenerschule auf Ablehnung. Noch die Kunsthistorikerin Silvia Maria Busch, die als Kronzeugin eines seit den 1980-er Jahren neu erwachten Interesses gelten darf, fällt in ihrer Dissertation „Graltempelidee und Industrialisierung. St. Nikolaus zu Arenberg“ (Frankfurt 1984) ein vernichtendes Urteil. So schreibt sie resümierend: „Die Wallfahrtsanlage St. Nikolaus zu Arenberg steht fest in ihrer Zeit; sie ist Ausdruck des Ringens, eine veränderte Welt mit dem Entwurf eines ganzheitlichen Kosmos in den Griff zu bekommen und dies so weiterzuvermitteln. Nicht der Versuch als solcher ist restaurativ, sondern der Vorgang bewußten Hinüberrettens bloßer Leerformeln, die in der Neuinterpretation wieder mit Sinn gefüllt und wirksam werden sollen“ (150). In der von ihr erhobenen Parallele der Wallfahrtsanlage mit der Graltempelidee eines Josef von Görres und in den kreuzesmystischen Emmerick-Berichten eines Clemens Brentano sieht Busch Elemente eines „geistigen Rückschritts“, die den Merkzeichen der neuen Zeit widerstritten.
Im Kontext heutiger theologischer Hermeneutik ist zu fragen, ob mit diesem Verdikt der Bedeutungsgehalt und die Aussagekraft des Arenberger Kalvarienberges angemessen erfasst sind. Bergen die Anlagen nicht eine tief in der biblischen und kirchlichen Überlieferung wurzelnde theologische Ästhetik, die über ihre Zeit hinaus ansprechen kann? Dieser Frage soll in verschiedenen Studien näher nachgegangen werden.
Das Projekt versteht sich als Beitrag im gegenwärtigen Diskurs einer Bild- und Raumtheologie, die im Schnittpunkt von Theologie und Kulturwissenschaft zu entwerfen ist.
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  • Die Pfarrer-Kraus-Anlagen zu Arenberg. Kalvarienberg Bibelgarten und Wallfahrtsanlage

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