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Der Trierer Oberbürgermeister Wilhelm von Haw (1783-1862). Eine politische Biographie zwischen Liberalismus, Katholizismus und preußischem Staat

Laufzeit: 01.01.2017 - 15.11.2018

Kurzfassung


In der Endphase meines Studiums und im Rahmen meiner Masterarbeit beschäftigte ich mich mit dem Trierer Oberbürgermeister und Landrat des Stadtkreises Trier Wilhelm von Haw (1783-1862), der als Mitglied einer "Epochenumbruchsgeneration" an der Schnittstelle von Staat und Gesellschaft agierte. Seine Person zeichnet sich insbesondere durch Beharrungskraft und Anpassungsfähigkeit aus, denn ihm gelang es als Begünstigter des Ancien Régime zunächst unter Napoleon Karriere im Staatsdienst zu machen...In der Endphase meines Studiums und im Rahmen meiner Masterarbeit beschäftigte ich mich mit dem Trierer Oberbürgermeister und Landrat des Stadtkreises Trier Wilhelm von Haw (1783-1862), der als Mitglied einer "Epochenumbruchsgeneration" an der Schnittstelle von Staat und Gesellschaft agierte. Seine Person zeichnet sich insbesondere durch Beharrungskraft und Anpassungsfähigkeit aus, denn ihm gelang es als Begünstigter des Ancien Régime zunächst unter Napoleon Karriere im Staatsdienst zu machen und bis zum Präfekten des Département de l'Aube aufzusteigen. Auch nach dem abermaligen Systemwechsel im Linksrheinischen trat er in den Dienst der neuen - und ihm doch eigentlich so verhassten - preußischen Obrigkeit. Neben seinem Engagement auf regional- und lokalpolitischer Ebene, im Zuge dessen er keinerlei Konfrontation mit der preußischen Regierung scheute, war Wilhelm von Haw auch in überregionalen Gremien und Vertretungen präsent. Er repräsentierte Trier in unterschiedlichen Ständen auf dem Rheinischen Provinziallandtag (ununterbrochen von 1826 bis 1861), war Mitglied des Vereinigten Landtages (1847) und außerdem im Preußischen Herrenhaus und im Preußischen Abgeordnetenhaus vertreten. Dort wurde er zu einem der Mitbegründer der Katholischen Fraktion, der Vorläuferin der späteren Zentrumspartei.
In seiner Person treffen nicht nur Karriereambitionen und lokalpolitisches Engagement, sondern ebenso auch die starke Vernetzung der stadttrierischen Oberschicht im frühen 19. Jahrhundert hervor. Als Zeitgenossen und Nachbar des jungen Karl Marx nahm er – wie auch der Vordenker der kommunistischen Idee – prekäre Lebensumstände, mangelnde Bildung von Frauen und unteren Klassen, sowie auch wirtschaftliche Notstände einzelner Berufsstände und Rückständigkeit der Region wahr. Entgegen seinem Mitbürger versucht er jedoch weniger publizistisch und revolutionär, als vielmehr liberalen und katholisch-konservativen Mustern folgend in der Realpolitik eine Besserung zu erzielen.
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Veröffentlichungen


Projektteam


Lena Haase

Beteiligte Einrichtungen