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Differenzierung aneugener und klastogener Effekte in Mikronuklei

Kurzfassung


Der Mikronuklei (MN)-Test ist schon seit Jahren in der Mutagenitätstestung fest verankert, weil er einfach durchzuführen ist und ein breites Spektrum von Mutagenen erfasst. Vor allem durch die Einführung der Zytokinese-Block-Methode wurde die Aussagefähigkeit des MN-Tests deutlich verbessert, weil anhand der Kernzahl in den Zellen festgestellt werden kann, wie oft sich die Zellkerne geteilt haben. Für die Bestimmung der Mikrokernrate werden in der Regel nur die doppelkernigen Zellen...Der Mikronuklei (MN)-Test ist schon seit Jahren in der Mutagenitätstestung fest verankert, weil er einfach durchzuführen ist und ein breites Spektrum von Mutagenen erfasst. Vor allem durch die Einführung der Zytokinese-Block-Methode wurde die Aussagefähigkeit des MN-Tests deutlich verbessert, weil anhand der Kernzahl in den Zellen festgestellt werden kann, wie oft sich die Zellkerne geteilt haben. Für die Bestimmung der Mikrokernrate werden in der Regel nur die doppelkernigen Zellen herangezogen, die einen Teilungszyklus durchlaufen haben. Die mononukleären Zellen werden bisher bei diesen Untersuchungen nicht berücksichtigt, weil bei ihnen unklar ist, ob sie überhaupt noch teilungsfähig sind. Vor wenigen Jahren ergaben sich erste Hinweise, dass die Hinzuziehung der einkernigen Zellen für die Unterscheidung aneugener und klastogener Mutationseffekte genutzt werden kann. Eine solche Differenzierung ist für die Beurteilung mutagener Substanzen durchaus wichtig und war bisher im MN-Test nicht sicher möglich. Die Beurteilung der Mikrokerngröße gibt lediglich einen gewissen Hinweis, der aber oft nicht zu einer sicheren Unterscheidung ausreicht. Zur Überprüfung der Differenzierbarkeit aneugener und klastogener Effekte wurden Untersuchungen mit 5 verschiedenen Mutagenen an humanen Blutlymphocyten durchgeführt. Als Aneugene kamen die Spindelgifte Diethylstilbestrol (DES) und Nocodazol (NOZ) zum Einsatz. Als Klastogene wurden Bleomycin (BLM), Mitomycin C (MMC) und Idoxuridin (IudR) verwendet. Cytochalasin B wurde zur Zytokinesehemmung in Konzentrationen von 3 und 6mg/ml zugesetzt. Neben der Bestimmung der Anzahl von Mikrokernen in mono-, bi- und polynukleären Zellen wurde auch die Größe der Mikrokerne erfasst. Außerdem wurde der Mitoseindex (MI) untersucht. Es zeigte sich, dass der MI durch die beiden Aneugene signifikant erhöht wurde, während bei den Klastogenen dieser Effekt nicht nachweisbar war. Hinsichtlich der MN-Frequenz konnte nachgewiesen werden, dass die Aneugene deutlich mehr Mikrokerne in den mononukleären Zellen aufwiesen als in den binukleären. Bei den Klastogenen war die MN-Rate in den binukleären Zellen erhöht, wobei der Effekt unter 6mg/ml Cytochalasin deutlicher war als bei 3mg. Der Größenvergleich bei den Mikrokernen ergab, daß DES und NOC sowohl in den mononukleären als auch in den binukleären Zellen etwas größere MN induzierten als IudR und BLM. Nachdem durch diese Untersuchungen bestätigt werden konnte, daß die mono- bzw. binukleären Zellen sich hinsichtlich der darin enthaltenen Mikrokerne unterscheiden, soll in der nächsten Zeit versucht werden, die Mikronuklei mit Hilfe von Chromosomen-spezifischen DNA-Sonden genauer zu analysieren. Dabei ist von besonderem Interesse, ob bestimmte Chromosomen gehäuft in einem der Zelltypen auftreten. » weiterlesen» einklappen

  • Doppelkern Zytokinesehemmer Cytochalasin Mononukleäre Binukleäre Mikrokerne Aneugen Klastogen

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