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DFG Förderung: Van Gogh TV

Laufzeit: 01.04.2018 - 01.04.2021

Partner: Medienwissenschaft, Universität Bonn

Förderung durch: DFG Förderung

Website

Kurzfassung


DFG-Projekt: Prof. Dr. Tilman Baumgärtel und Prof. Dr. Jens Schröter (mit Prof. Anja Stöffler, Hochschule Mainz): »Van Gogh TV. Erschließung, Multimedia-Dokumentation und Analyse ihres Nachlasses«. Beginn 04/2018, Laufzeit: 3 Jahre

Das Forschungsprojekt soll den Nachlass von Van Gogh TV aufarbeiten, einem Kollektiv von HackerInnen und KünstlerInnen, die Anfang der 1990er Jahre zukunftsweisende Online-Kommunikationsplattformen entwickelten. Mit Projekten wie „Piazza Virtuale“, ihrem Beitrag...
DFG-Projekt: Prof. Dr. Tilman Baumgärtel und Prof. Dr. Jens Schröter (mit Prof. Anja Stöffler, Hochschule Mainz): »Van Gogh TV. Erschließung, Multimedia-Dokumentation und Analyse ihres Nachlasses«. Beginn 04/2018, Laufzeit: 3 Jahre

Das Forschungsprojekt soll den Nachlass von Van Gogh TV aufarbeiten, einem Kollektiv von HackerInnen und KünstlerInnen, die Anfang der 1990er Jahre zukunftsweisende Online-Kommunikationsplattformen entwickelten. Mit Projekten wie „Piazza Virtuale“, ihrem Beitrag für die documenta 1992, schufen sie einen Vorläufer der Sozialen Medien der Gegenwart wie Facebook oder Twitter.

Mit Hilfe der medialen Mittel, die Van Gogh TV kurz vor dem Aufkommen des Internets zur Verfügung standen, entwickelten sie eine kollaborative Medienpraxis, ein “many-to-many”-Netzwerk, das eine Alternative zum traditionellen Modell der Massenmedien sein sollte. Zu dieser Medienpraxis gehörten allnächtliche Sendungen, die über Sender in Deutschland, Österreich und Japan ausgestrahlt wurden, sowie der Gebrauch von Fax, Slow Scan Television und Mailboxsystemen. Sie sollten passive KonsumentInnen von Medien zu aktiven ProduzentInnen von Medieninhalten machen.

Um solche Kommunikationssituationen möglich zu machen, musste die Gruppe eigene Geräte bauen und Software schreiben. Ihre Innovationen nahmen heutige Entwicklungen im Bereich der Online-Medien, Telerobotik und dem „Internet der Dinge“ vorweg. Da ihr Nachlass bisher nicht der Forschung zugänglich war, gehört ihre Arbeit noch nicht zum historischen Kanon von zukunftsweisenden Medienprojekten.

Das Forschungsprojekt wird sich auf vier verschiedene Weisen seinem Gegenstand nähern. Als erstes muss der Nachlass der Gruppe dauerhaft gesichert werden. Mehr als 2000 Stunden analoger Videomitschnitte, Akten, digitaler Dateien und Emails sollen für die langfristige Aufbewahrung im documenta Archiv in Kassel vorbereitet werden, in dem sie auch anderen Forschern zugänglich sein werden.

Zweitens sollen die mehr als 50 MitarbeiterInnen von Van Gogh TV interviewt werden, um eine “Oral History” des Projekts zu erstellen, die das Archivmaterial kontextualisiert. Diese „Oral History“ soll als Buch veröffentlicht werden.

Dieses gesammelte Material soll die Basis für eine medienwissenschaftliche Monographie über die Arbeit der Gruppe und die Entstehung neuer Medientypen bilden. Das Werk von Van Gogh TV ist ein idealer Ausgangspunkt, um zu analysieren, wie technologischer Fortschritt u. a. in der Kunst vorweggenommen wird, bevor er sich durchsetzt. Van Gogh TV soll im Zusammenhang mit verschiedenen theoretischen Herangehensweisen (u. a. Zielinski, Huhtamo, Parikka, Daniels) betrachtet werden, um darzustellen, wie utopisches Denken zu medialen Innovationen führen kann. Zu diesem Zweck planen wir auch drei Konferenzen mit internationalen WissenschaftlerInnen und ExpertInnen durchzuführen.

Die Möglichkeiten, die sich aus der Kooperation zwischen einer Universität und einer Hochschule mit Schwerpunkt auf angewandte Gestaltung ergeben, sollen ausgenutzt werden: Neben den wissenschaftlichen Publikationen soll das erhobene Material die Grundlage einer Ausstellung, einer Filmdokumentation und einer Website bilden, die die Rechercheergebnisse in multimedialer Form auch einer nicht-akademischen Öffentlichkeit zugänglich machen.
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  • Van Gogh TV Soziale Medien Medienkunst Virtuelle Gemeinschaften Oral History Medientheorie Mediengeschichte

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