Kurzfassung

Betreuer: Prof. Dr. Ingmar Hosenfeld

Relevanz

Die in Klassenstufe acht durchgeführten Lernstandserhebungen im Fach Englisch bieten Lehrpersonen die Möglichkeit, eine Rückmeldung über den aktuell erreichten Lernstand der Klasse mit Hinblick auf die von den Bildungsstandards festgesetzten Ziele für den Mittleren Schulabschluss zu erhalten. Dieses Feedback ergänzt die subjektive Einschätzung der Lehrperson, die zumeist stark an der sozialen Bezugsnorm innerhalb der Klasse orientiert ist, und...Betreuer: Prof. Dr. Ingmar Hosenfeld

Relevanz

Die in Klassenstufe acht durchgeführten Lernstandserhebungen im Fach Englisch bieten Lehrpersonen die Möglichkeit, eine Rückmeldung über den aktuell erreichten Lernstand der Klasse mit Hinblick auf die von den Bildungsstandards festgesetzten Ziele für den Mittleren Schulabschluss zu erhalten. Dieses Feedback ergänzt die subjektive Einschätzung der Lehrperson, die zumeist stark an der sozialen Bezugsnorm innerhalb der Klasse orientiert ist, und kann Hinweise auf Stärken und Schwächen der Klasse geben. Da die Arbeit mit extern konzipierten Tests nicht auf eine lange Tradition in Deutschland zurückblicken kann, sind viele Lehrpersonen hiermit nicht vertraut. Dies kann möglicherweise ihre Haltung hierzu beeinflussen. Zudem kann vermutet werden, dass Test- und Rückmeldungskonzeption hinsichtlich der Anpassung von Unterricht noch Optimierungspotenzial besitzen.



Theoretischer Hintergrund

Vor dem Hintergrund der Ergebnisse der ersten PISA-Studie wurden Bildungsstandards entwickelt. Sie sollen einen für alle Schulen verbindlichen Orientierungsrahmen bilden und als Basis zur Bewertung von Lernergebnissen dienen. Durch Lernstandserhebungen, standardbezogene Kompetenztests (z.B. VERA8), erhalten Schulen Rückmeldung über die Resultate ihrer Arbeit (Klieme et al., 2003).

Studien zur Verwendung von externem Feedback an Schulen zeigen, dass Lehrpersonen die ihnen bereitgestellten Rückmeldungen als Hilfestellung zur Diagnose und Förderung einzelner Schüler sowie zum Vergleich von Parallelklassen betrachten. Zur Optimierung ihrer Unterrichtsgestaltung nutzen Lehrpersonen die Ergebnisse jedoch eher selten (Hellrung & Hartig, 2013). Insbesondere die Nutzung der Ergebnisse im Fach Englisch in der Klassenstufe acht ist gering. Laut einer aktuellen Studie sind hiervon in nur knapp jeder achten Schule wichtige Impulse für die pädagogische Diskussion ausgegangen und lediglich 22 Prozent der Englischlehrer stuften Lernstandserhebungen als insgesamt sinnvolle Maßnahme ein (Skejic et al., 2015). Da effektives Feedback jedoch ein hohes Einflusspotenzial auf die Schülerleistung in sich birgt (Hattie & Timperley, 2007), ist es notwendig, die Rezeption und Nutzung von evidenzbasiertem Feedback zur Adaptierung von Englischunterricht zu verbessern. Ziel des Projekts ist daher, die Lehrerperspektive auf Lernstandserhebungen im Fach Englisch genauer in den Blick zu nehmen, um Hinweise auf Missverständnisse herauszuarbeiten und spezifische Bedürfnisse für das Fach Englisch zu ermitteln.



Literatur



Hattie, J. & H. Timperley. (2007). „The power of feedback.“ Review of Educational Research 77(1): 81-112.

Hellrung, K. & J. Hartig. (2013). „Understanding and using feedback – A review of empirical studies concerning feedback from external evaluations to teachers.“ Educational Research Review 9: 174-190.

Klieme, E., Avenarius, H., Blum, W., Döbrich, P., Gruber, H., Prenzel, M., …, Vollmer, H. J. (2003). Zur Entwicklung nationaler Bildungsstandards. Eine Expertise. Bonn: Bundesministerium für Bildung und Forschung.

Skejic, M.; Neumann, D. & Hogei Mangal. (2015). „Vergleichsarbeiten im Fach Englisch – Einschätzungen von hessischen Lehrkräften.“ Zeitschrift für Fremdsprachenforschung 26(2): 183-208.
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