Kurzfassung

Kardiovaskuläre Erkrankungen stellen in westlichen Nationen die Haupttodesursache dar. Der chronische Stressor Fluglärm reduziert nachweislich die Endothelfunktion und fördert die Entwicklung einer Atherosklerose. Dabei stellen beide unabhängige Risikofaktoren für kardiovaskuläre Mortalität dar. Ferner konnten epidemiologische Untersuchungen eine Assoziation von Fluglärmexposition mit dem Auftreten von koronaren Herzerkrankungen, arterieller Hypertonie und Schlaganfällen nachweisen. Im...Kardiovaskuläre Erkrankungen stellen in westlichen Nationen die Haupttodesursache dar. Der chronische Stressor Fluglärm reduziert nachweislich die Endothelfunktion und fördert die Entwicklung einer Atherosklerose. Dabei stellen beide unabhängige Risikofaktoren für kardiovaskuläre Mortalität dar. Ferner konnten epidemiologische Untersuchungen eine Assoziation von Fluglärmexposition mit dem Auftreten von koronaren Herzerkrankungen, arterieller Hypertonie und Schlaganfällen nachweisen. Im Mausmodell konnte nach chronischer Exposition mit Fluglärm eine Dysregulation von Blutdruck und Endothelfunktion und eine deutliche Steigerung des oxidativen Stresses anhand der NADPH-Oxidase (NOX)-Aktivität gezeigt werden. Hierbei konnte insbesondere eine Expressionssteigerung des Typs NOX-2 gezeigt werden. Ferner kam es zu einer Störung der Foxo3-abhängigen zirkadianen Rhythmik und der Hörschwelle. Aufgrund eines bisher fehlenden Modells in vivo war die Analyse der Endotheldysfunktion und der damit einhergehenden Mikrozirkulationsstörung nur indirekt bzw. post mortem möglich. Mit dem in unserem Labor etabliertem Modell der transparenten Rückenhautkammer ist erstmals eine quantitative Analyse der Mikrozirkulation am wachen Versuchstier in vivo durchführbar. Ziel des geplanten Versuchsvorhabens ist die Untersuchung von kurzfristigen (24-stündigen) und mittelfristigen (96-stündigen) Fluglärmexpositionen auf die Mikrozirkulation und Leukozyten-Endothelzell-Interaktion im quergestreifter Muskulatur mittels Intravitalmikroskopie im Modell der transparenten Rückenhautkammer nach Applikation von FITC-Dextran und Rhodamin 6G an C57BL/6J bzw. Nox2-/- (gp91phox-/-) Mäusen. Weiterhin soll die Hörschwelle mittels Click-stimulierter Auditory Brainstem Response Audiometrie erfolgen. Darüber hinaus ist eine Untersuchung der Auswirkung eines NOX-2-Knockouts auf die Mikrozirkulation und die Hörschwelle nach Lärmexposition vorgesehen.» weiterlesen» einklappen