Kurzfassung

Das Sprachmessverfahren des Phonem-Tests basiert auf dem Model der Sprachwahrnehmung, welches in drei Ebenen unterteilt ist. Die erste Ebene ist Phonem Detektion: Ab welchem Pegel kann ich überhaupt etwas hören? Die zweite Ebene ist die Phonem-Unterscheidung: Ich höre zwei Phoneme, aber kann ich sie auch unterscheiden? Erst wenn Phonem-Detektion und Phonem-Unterscheidung gegeben sind, kann die dritte Ebene, die Phonem-Erkennung folgen. Aus diesem Grund ist der Phonem Test in die drei...Das Sprachmessverfahren des Phonem-Tests basiert auf dem Model der Sprachwahrnehmung, welches in drei Ebenen unterteilt ist. Die erste Ebene ist Phonem Detektion: Ab welchem Pegel kann ich überhaupt etwas hören? Die zweite Ebene ist die Phonem-Unterscheidung: Ich höre zwei Phoneme, aber kann ich sie auch unterscheiden? Erst wenn Phonem-Detektion und Phonem-Unterscheidung gegeben sind, kann die dritte Ebene, die Phonem-Erkennung folgen. Aus diesem Grund ist der Phonem Test in die drei Bereiche, Detektion, Unterscheidbarkeit und Erkennung, gegliedert.
 
1) Phonem-Detektions-Test
Ziel des Phonem-Detektion-Tests (englisch: detection) ist es, die Hörbarkeit von leisen Phonemen zu prüfen.
Die Signaldarbietung erfolgt in allen drei Tests über Lautsprecher in Kopfhöhe von vorne. Um Nahfeldeffekte zu vermeiden, wird ein Abstand von 1 Meter Entfernung zwischen dem Kopf des Patienten und dem Lautsprecher gewählt. Um die Hörbarkeit von leise dargebotenen Phonemen zu ermitteln, führt der Versuchsleiter eine herkömmliche Hörschwellenmessung im Freifeld der einzelnen Phoneme über die Testsoftware durch.
 
2) Phonem-Unterscheidungs-Test
Ziel des Phonem-Unterscheidungs-Tests (englisch: distinction) ist es, die Unterscheidbarkeit zweier sehr ähnlicher Phoneme zu testen.
Hierbei soll der Patient aus einer Sequenz eines häufig dargebotenen Phonems signalisieren, wenn in randomisierten Abständen ein selten dargebotenes Phonem zu hören war. Die Signaldarbietung ist die Gleiche wie im Phonem-Detektions-Test beschrieben. Als Eingabemedium zur Signalisierung, dass der seltene Reiz gehört wurde, dient ein Touchscreen, worauf ein Button mit der Aufschrift „seltener Laut“ dargestellt ist.
Das Ergebnis wird nach dem Prinzip der 4-Feldertafel (Hit, Miss, False, Passive) der Signalentdeckungstheorie angezeigt und ausgegeben
 
Dieses Testverfahren existiert bereits für Erwachsene, allerdings in einer Darbietungsform, die für sehr junge Kinder nicht oder nur unzureichend geeignet ist. Ziel dieser Studie ist es zunächst eine Darbietungsform zu entwickeln, die kindgerechter ist und somit zu zuverlässigeren Messergebnissen führt. Das Testverfahren wurde in Bildform gebracht. Es werden unterschiedliche Bildgeschichten dargestellt (z.B. der Besuch im Zirkus). Eingebettet in die verschiedenen Bildgeschichten findet der Test statt. Die jeweiligen Bildgeschichten werden auf Praktikabilität und Validität hin untersucht. Es werden Verbesserungsvorschläge gemacht und eine erneute   Evaluation durchgeführt.  
 
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