Starten Sie Ihre Suche...


Durch die Nutzung unserer Webseite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden. Weitere Informationen

Funktionelle (psychogene) Hörstörung im Kindesalter

Laufzeit: 01.01.2010 - 31.12.2013

Kurzfassung


Die Diagnose einer funktionellen (psychogenen) Hörstörung im Kindesalter ergibt sich meist, wenn sich verschiedene audiologische Befunde widersprechen.
Unter 1520 Kindern, die im Zeitraum von 12/02 bis 02/2013 wegen einer Hörstörung stationär behandelt wurden, konnten insgesamt 74, sowie weitere 13 Kinder ambulant, mit einer funktionellen Hörstörung identifiziert und ihre psychologischen und audiologischen Befunde analysiert werden. Im Jahr 2011 führten wir standardisierte Nachbefragungen...
Die Diagnose einer funktionellen (psychogenen) Hörstörung im Kindesalter ergibt sich meist, wenn sich verschiedene audiologische Befunde widersprechen.
Unter 1520 Kindern, die im Zeitraum von 12/02 bis 02/2013 wegen einer Hörstörung stationär behandelt wurden, konnten insgesamt 74, sowie weitere 13 Kinder ambulant, mit einer funktionellen Hörstörung identifiziert und ihre psychologischen und audiologischen Befunde analysiert werden. Im Jahr 2011 führten wir standardisierte Nachbefragungen durch.
Das Geschlechterverhältnis Mädchen vs. Jungen betrug 67 vs. 20 (77 % vs. 23 %). Sie wurden im Alter von 7,05 bis 18,05 Jahren behandelt, wobei das Durchschnittsalter bei 12,2 Jahren lag (Median: 11,05 Jahre). Einseitige funktionelle Hörstörung traten nur bei 27 Kindern auf (31 %). 5,7 % der Kinder wiesen eine psychogene Verschlechterung einer länger bestehenden, hörsystemversorgten Schwerhörigkeit auf. 11,5 % der Kinder, bei denen sich eindeutig eine Normakusis ergab, waren zuvor teilweise langjährig mit Hörsystemen versorgt und hatten diese gut akzeptiert.
Funktionelle Hörstörungen werden in den letzten Jahren häufiger diagnostiziert. Allein in den letzten 18 Monaten waren 36 Kinder betroffen. In der Nachbefragung zeigte sich, dass nur selten erneut eine Hörstörung auftrat, oft aber andere Symptome berichtet wurden. Die Mehrheit der Kinder erhielt eine kinderpsychiatrische oder psychotherapeutische Behandlung. Trotz regelrechter Befunde in der objektiven Audiometrie liegt bei Kindern mit einer funktionellen Hörstörung eine Beeinträchtigung der Wahrnehmung auditiver Informationen vor, die der Therapie von phoniatrisch-pädaudiologischer und kinderpsychiatrischer Seite bedarf.

Läßig AK, Keilmann A: Funktionelle (psychogene) Hörstörung im Kindesalter – Kolibri oder unterschätztes Phänomen? 27. Wissenschaftliche Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Phoniatrie und Pädaudiologie e. V. Aktuelle phoniatrisch-pädaudiologische Aspekte 2010 S. 45-48 und http://www.egms.de/static/de/meetings/dgpp2010/10dgpp11.shtml

Läßig AK, Keilmann A: Die Diagnostik der funktionellen Hörstörung im Kindesalter. 15. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Audiologie, Jena, 09.-12.03.2011, Tagungs CD und Abstractband, S. 172
» weiterlesen» einklappen

Beteiligte Einrichtungen