Kurzfassung

In dieser prospektiven, randomisierten Studie absolvieren Patienten der Interventionsgruppe, vor einem thoraxchirurgischen Eingriff, wie der operativen Korrektur einer angeborenen Brustwanddeformität präoperativ ein 6-wöchiges Trainingsprogramm, bestehend aus Kraft-, Ausdauer- und Atemmuskeltraining. Vor Beginn der Studie werden die körperliche Aktivität und das Körperkonzept anhand von standardisierten Fragebögen und einem motorischen Test erhoben. Die Übungen des Programms werden einmalig...In dieser prospektiven, randomisierten Studie absolvieren Patienten der Interventionsgruppe, vor einem thoraxchirurgischen Eingriff, wie der operativen Korrektur einer angeborenen Brustwanddeformität präoperativ ein 6-wöchiges Trainingsprogramm, bestehend aus Kraft-, Ausdauer- und Atemmuskeltraining. Vor Beginn der Studie werden die körperliche Aktivität und das Körperkonzept anhand von standardisierten Fragebögen und einem motorischen Test erhoben. Die Übungen des Programms werden einmalig von einem wissenschaftlichen Mitarbeiter angeleitet. Das
Trainingsprogramm wird von den Probanden zu Hause fortgeführt und protokolliert. Die Erfassung der Alltagsaktivität und Ausdauerleistung erfolgt mittels Fitness-Tracker. Die Patienten der
Kontrollgruppe werden lediglich körperlicher Aktivität motiviert und führen zusätzlich ein Aktivitätstagebuch.

Erhoben werden postoperativer Schmerzmittelverbrauch, Schmerzen anhand der nummerischer Analogskala (NAS), Zeit zur Mobilisation, Dauer des Krankenhausaufenthaltes. Als sekundäre
Outcomeparamter werden Adherence zum Trainingsprogramm, postoperative Zufriedenheit, Körperkonzept, Return to Work und Return to Sports anhand von Online-Surveys nach 6 und 12
Wochen erfasst.

Wissenschaftlicher Hintergrund
Prähabilitation bezeichnet das Training von Patienten vor einer geplanten Behandlung wie zum Beispiel eines ausgedehnten operativen Eingriffes. Viele Studien konnten eine positive Auswirkung
auf das postoperative Ergebnis für große Eingriffe im Bereich des Thorax (1), Abdomen (2) und Bewegungsapparat (3) zeigen. Die getesteten Programme basieren auf einzel-, gruppen- oder
mediengestützten Trainingseinheiten. Für Eingriffe im Thoraxbereich ist eine positive Auswirkung auf Mobilisation, Vitalkapazität und das seelische Wohlbefinden nachgewiesen. Obwohl bei Patienten mit Thoraxwanddeformitäten, insbesondere mit Trichterbrust, immer wieder über eine mögliche Einschränkung der kardiopulmonalen Leistungsfähigkeit diskutiert wird (4), handelt es sich um junge „fitte“ Patienten. Generell hat sich gezeigt, dass Patienten, die vor einer Operation körperlich aktiver sind, postoperativ früher mobilisiert werden können.» weiterlesen» einklappen