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Ärztliche Gesprächsführung: individuelle Kompetenzförderung in der Massenuniversität bei Studierenden der Medizin

Laufzeit: 01.01.2010 - 31.12.2012

Kurzfassung


Die universitäre Lehre in Anwendungsfächern dient sowohl der Vermittlung von Grundlagenwissen als auch dessen Verknüpfung mit praktischer Anschauung und Übung. Einer praxisnahen Ausbildung in Kleingruppen steht im Regelbetrieb eine hohe Studierendenzahl einer geringen Anzahl Dozenten gegenüber, so dass etwa im Bereich der Medizin selbst der Nachweis praktischer Kompetenzen oft als Klausur im Multiple-Choice-Formet realisiert werden muss. In Anlehnung an das Modell der Objective Structured...Die universitäre Lehre in Anwendungsfächern dient sowohl der Vermittlung von Grundlagenwissen als auch dessen Verknüpfung mit praktischer Anschauung und Übung. Einer praxisnahen Ausbildung in Kleingruppen steht im Regelbetrieb eine hohe Studierendenzahl einer geringen Anzahl Dozenten gegenüber, so dass etwa im Bereich der Medizin selbst der Nachweis praktischer Kompetenzen oft als Klausur im Multiple-Choice-Formet realisiert werden muss. In Anlehnung an das Modell der Objective Structured Clinical Examination (OSCE) haben wir im Fach der Medizinischen Psychologie und Medizinischen Soziologie in den letzten Jahren ein bundesweit einmaliges Lehrkonzept für die Vorklinik erarbeitet, das unter Zuhilfenahme externer Praktiker als Lehrbeauftragte sowohl Lehre als auch Prüfung praxisnah und für hohe Studierendenanzahlen gestalten lässt. Das ein Semester umfassende Praktikum in der Medizinischen Psychologie dient dem Erwerb von Kommunikationskompetenzen anhand von spezifischen, häufig auftretenden Arzt-Patient-Situationen (z. B. die Mitteilung einer Krebsdiagnose). Die Prüfung als Kompetenznachweises erfolgt „in Praxis“ durch strukturierte Beobachtung simulierter Arzt-Patient-Interaktionen, d. h. im Rollenspiel zwischen Studierenden und Schauspieler-Patienten.Wir wollen damit letztlich erreichen, dass unsere künftigen Ärzte den Bedürfnissen der Patienten nach Information, Empathie, sozialer Unterstützung, partizipativerEntscheidungsfindung und der Entwicklung einer Eigenkompetenz in Gesundheitsfragen entgegenkommen. Ziel ist, die Zufriedenheit und letztlich auch - u. a. durch eine präzise Anamnese - gute diagnostische und therapeutische Ergebnisse zu erzielen. Die Entwicklungen der Qualitätsförderung in der Medizin betreffen also auch die Arzt-Patient-Kommunikation als Prozessvariable. Mit unseren Aktivitäten wollen wir eine patientenorientierte Grundhaltung der Studierenden festigen, zu einem Zeitpunkt, in dem die Kommunikation mit Patienten noch nicht durch die Anwendung medizinischen Symptomwissens dominiert wird.Unsere Erfahrungen bei der Durchführung zeigen, dass diese Lehr- und Prüfform auch von den Studierenden als bereichernd und kompetenzerweiternd angesehen wird. Die allermeisten Studierenden (>92%) waren der Ansicht, diese neue Prüfungsform solle weitergeführt werden.Ziel dieses Projektes ist überdies: (1) die Überprüfung der Wirksamkeit des Praktikums, (2) die didaktischen Erforschung und Optimierung von Lehr- und Prüfformen betreffen etwa die Frage, welchen Einfluss Persönlichkeit, soziale Herkunft, Muttersprache und Berufserfahrung der Studierenden auf die Kommunikation mit den Patienten ausüben, (3) der Instrumentenentwicklung für die Beurteilung kommunikativer Prüfungsleitungen.» weiterlesen» einklappen

Beteiligte Einrichtungen