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Ätiologie und Pathogenese der Achalasie (I): Untersuchung familiärer Fälle von Achalasie sowie die Bedeutung genetischer Veränderungen. Identifikation einer Risikopopulation, die genetisch prädisponiert ist und Detektion von genetischen Faktoren, die den entzündlichen Prozess bei der Achalasie triggern

Laufzeit: 01.01.2006 - 31.12.2008

Kurzfassung


Die idiopathische Achalasie ist eine inflammatorische Erkrankung unklarer Ätiologie, die durch ösophageale Aperistaltik und eine mangelnde Relaxation des unteren Ösophagussphinkters charakterisiert ist, bedingt durch einen Verlust inhibitorischer nitrinerger Neuronen des ösophagealen Plexus myentericus mit dem klinischen Bild der Dysphagie, Regurgitation, retrosternalen Schmerzen und substantiellem Gewichtsverlust. Mögliche Ursachen der Achalasie beinhalten eine neuronale Degeneration, eine...Die idiopathische Achalasie ist eine inflammatorische Erkrankung unklarer Ätiologie, die durch ösophageale Aperistaltik und eine mangelnde Relaxation des unteren Ösophagussphinkters charakterisiert ist, bedingt durch einen Verlust inhibitorischer nitrinerger Neuronen des ösophagealen Plexus myentericus mit dem klinischen Bild der Dysphagie, Regurgitation, retrosternalen Schmerzen und substantiellem Gewichtsverlust. Mögliche Ursachen der Achalasie beinhalten eine neuronale Degeneration, eine Virusinfektion, genetische Faktoren und Autoimmunmechanismen. Aktuelle Studien weisen darauf hin, dass der initiale Insult des Ösophagus, möglicherweise eine Virusinfektion oder verschiedene Umweltfaktoren, in einer Inflammation des Plexus myentericus resultieren. Diese Entzündung führt dann zu einer Autoimmunantwort in einer bestimmten Subpopulation, die möglicherweise genetisch prädisponiert ist. Folglich führt die chronische Inflammation zu einer Destruktion der inhibitorischen myenterischen Ganglienzellen, was zu dem klinischen Syndrom der idiopathischen Achalasie führt. Obwohl die ösophageale Obstruktion oder neuronale Degeneration zu ähnlichen Veränderungen wie bei der Achalasie führen kann, repräsentieren diese lediglich eine kleine Fraktion der Achalasiefälle. Im Gegensatz hierzu ist der inflammatorische Verlust der myenterischen inhibitorischen Ganglienzellen sowohl im Ösophaguskorpus als auch im unteren Ösophagussphinkter ein konsistenter Befund bei allen Patienten mit Achalasie und am ehesten der Primärmechanismus der Erkrankung. Der zugrundeliegende ätiologische Faktor, der diesen inflammatorischen Prozess triggert, ist jedoch weitestgehend unbekannt.
Die Daten bezüglich familiärer Fälle von Achalasie bestehen nur aus wenigen Fallbeschreibungen. Diese finden sich hauptsächlich im pädiatrischen Krankengut bei Zwillingen und nur wenige Eltern-Kind-Assoziationen wurden beschrieben. Auf der Basis einer höheren Inzidenz einer horizontalen Transmission bei der Achalasie wurde ein autosomal-rezessiver Vererbungsgang vermutet. Jedoch ist der Beweis für diesen Modus der Transmission limitiert. Aufgrund der Rarität der Achalasie im Kindesalter existieren keine größeren Studien von Zwillings-Achalasie-Patienten. Familiäre Fälle lassen eine seltene hereditäre Erkrankung vermuten, die noch weiter erforscht werden muß. Die Exposition mit üblichen Umweltfaktoren spielt vermutlich eine Rolle in der Pathogenese und eine genetische Prädisposition erhöht mutmaßlich die Wahrscheinlichkeit, eine Achalasie zu entwickeln. Verschiedene Beobachtungen wurden gemacht, die die genetische Ursache der Achalasie unterstreichen, inklusive die Assoziation mit anderen genetischen Erkrankungen, wie das Down Syndrom und der Morbus Parkinson sowie die Assoziation zu der HLA Typ II-Antigenklasse.
Desweiteren findet sich beim Triple A (Allgrove-) Syndrom neben einer Alacrimie und einer durch ACTH-Resistenz bedingten Nebenniereninsuffizienz eine Achalasie. Hierbei handelt es sich um eine seltene genetische Erkrankung mit autosomal-rezessivem Vererbungsgang, der durch Genmutationen auf dem Chromosom 12q13 (ALADIN-Gen) hervorgerufen wird.
Ziel dieses Projektes ist somit die Untersuchung familiärer / genetischer Faktoren, die zur Entwicklung der Achalasie führen können.
Hierzu werden familiäre Fälle der Achalasie mit Hilfe von Standard-Fragebögen identifiziert, die an die Patienten beider Zentren (Universitätsklinik Mainz/ Deutsche Klinik für Diagnostik Wiesbaden und Universität Padua, Italien) gesandt werden. Assoziationen zu weiteren bekannten genetischen Erkrankungen sollen hierbei entdeckt werden. Bei den genetischen Fällen der Achalasie soll die spezifische Genlokalisation untersucht und mit Kontrollen verglichen werden.
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Beteiligte Einrichtungen