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Geschlechtsbilder und Präventionskonzepte kardio-vaskulärer Erkrankungen in Deutschland, 1949-2000 (DFG Projekt)

Laufzeit: 01.01.2011 - 31.12.2014

Kurzfassung


Herzkreislauf- Erkrankungen führen die Statistik der Todesursachen in Deutschland an. Präventionskampagnen zur Vermeidung (primäre Prävention) oder Verringerung, z.B. durch Früherkennung (sekundäre Prävention) von Koronaren Herzkrankheiten (KHK) sind mannigfaltig; der Bedarf ist längst erkannt. Obwohl die Kategorie Geschlecht als wichtiger Einfluss in Präventionskampagnen der KHK in zeitgenössischen Diskussionen in den Lebens- und Humanwissenschaften erkannt ist, ist trotz einer vermehrten... Herzkreislauf- Erkrankungen führen die Statistik der Todesursachen in Deutschland an. Präventionskampagnen zur Vermeidung (primäre Prävention) oder Verringerung, z.B. durch Früherkennung (sekundäre Prävention) von Koronaren Herzkrankheiten (KHK) sind mannigfaltig; der Bedarf ist längst erkannt. Obwohl die Kategorie Geschlecht als wichtiger Einfluss in Präventionskampagnen der KHK in zeitgenössischen Diskussionen in den Lebens- und Humanwissenschaften erkannt ist, ist trotz einer vermehrten Aufklärungsarbeit, die sich spezifisch an Frauen richtet, die Morbidität und Letalität für Frauen nicht gesunken.

Während die klinische Forschung vermehrt auf molekulare Grundlagen dieser Krankheitsentität und die Nutzung entsprechender biomedizinischer Erkenntnisse für eine an spezifische Risiko-Gruppen ausgerichtete Prävention zielt, sind in der Praxis die Präventionsmaßnahmen zur Vorbeugung von KHK noch immer vorrangig auf eine Modifizierung des Lebensstils (Verhaltensprävention) ausgerichtet. Eine historische und sozial- wissenschaftliche Erschließung der soziokulturellen Dimensionen von Prävention, Risiko und Körper im Bereich der kardiovaskulären Prävention unter Einbeziehung einer geschlechtersensiblen Analyse stellt gleichzeitig ein Desiderat in der wissenschaflichen Forschung dar. Ausgehend von der Prämisse, dass Präventionskonzepte sich in der Relation von Medizin und gesellschaftlicher Öffentlichkeit konstituieren, stellt sich die maßgebliche Frage nach dem Einfluss und der Reichweite eines historisch gewachsenen soziokulturellen Kontextes von Präventionskampagnen zu soziokulturell verorteten Geschlechtsbildern.

Gegenstand des Projekts ist daher die medizinhistorische komparative Analyse der spezifischen Körper- und Geschlechtsbilder in den Präventionskampagnen koronarer Herzkrankheiten im deutsch-deutschen Vergleich von 1949- 2000. Das Projekt geht mit Hilfe eines durch die Frauen- und Geschlechterforschung informierten, medizinhistorischen Ansatzes der Frage nach, warum eine primär auf den männlichen Körper zugeschnittene Prävention und Therapie der Herzkreislauferkrankungen erfolgte, obschon der weibliche Körper in der Medizin zentraler Gegenstand von Strategien der Prävention ist. Durch eine synchrone Analyse der Zuschreibungen von Geschlecht auf ein geschlechtsneutrales Organ (Herz) wird die Konzeption, Repräsentation und Wissensproduktion von Körpern in drei miteinander in Beziehung stehenden Themenbereichen im deutsch-deutschen Vergleich untersucht:

* auf der Ebene der medizinischen Präventionskampagnen
* der Ebene der public health Kampagnen und
* der Ebene der populären Präventionskampagnen.

Ein wesentliches Ziel des Projekts ist es, historische Erklärungen für das aktuelle Missverhältnis zwischen dem Selbstverständnis der Personen zu Erkrankungsrisiken und denen der Präventionskampagnen zu finden.

Das Projekt baut auf eine Anschubförderung durch die Universitätsmedizin Mainz ("Geschlechtsspezifische Unterschiede in der Prävention kardiovaskulärer Erkrankungen: individuelles Selbstverständnis, Krankheitskonzepte und Gesundheitspolitik- eine medizin- anthropologische Annäherung", Institut für Geschichte, Theorie und Ethik der medizin, Johannes Gutenberg- Universität Mainz, MAIFOR; Laufzeit 1/10/2007- 31/10/2008.
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Beteiligte Einrichtungen