Kurzfassung

In der Geschichtsschreibung der Naturaliensammlungen und Naturkundemuseen stehen oft private und institutionelle Sammler:innen im Zentrum der Aufmerksamkeit. Ein Blick in die Geschäftsbücher und den Briefverkehr naturkundlicher Institutionen zeigt jedoch, dass Naturalienhändler:innen wichtige Bezugsquellen für Exemplare, Präparate und Informationen waren. Sie trugen maßgeblich zum Aufbau der historischen Sammlungen bei, die bis heute die Grundlage für Ausstellungen und Forschungstätigkeiten...In der Geschichtsschreibung der Naturaliensammlungen und Naturkundemuseen stehen oft private und institutionelle Sammler:innen im Zentrum der Aufmerksamkeit. Ein Blick in die Geschäftsbücher und den Briefverkehr naturkundlicher Institutionen zeigt jedoch, dass Naturalienhändler:innen wichtige Bezugsquellen für Exemplare, Präparate und Informationen waren. Sie trugen maßgeblich zum Aufbau der historischen Sammlungen bei, die bis heute die Grundlage für Ausstellungen und Forschungstätigkeiten naturwissenschaftlicher Museen und Wissenschaftler:innen bilden. Die Geschichte und Bedeutung des Naturalienhandels ist jedoch
bislang wenig beachtet und erforscht worden. Eine solche Naturalienhandlung mit weltweiten Geschäftspartner:innen war das Hamburger Traditionsunternehmen der Familie J. F. G. Umlauff. Ab seiner Gründung Mitte des 19. Jahrhunderts belieferte Umlauff fast 100 Jahre lang sowohl Natur‐ als auch Völkerkundemuseen mit zoologischen und ethnographischen Objekten aus aller Welt.
Gemeinsam wollen wir die Handelsnetzwerke der Umlauff’schen Naturalienhandlung und ihrer globalen Geschäftspartner zu rekonstruieren und zu visualisieren. Dabei gehen wir von den folgenden Leitragen aus: Welche Institutionen profitierten von der
Handelstätigkeit der Firma Umlauff auf nationaler sowie internationaler Ebene? Welche Bezugswege und Aneignungspraktiken der unterschiedlichsten Objekte lassen sich nachvollziehen, insbesondere mit Fokus auf Sammlungsbestände aus kolonialen Kontexten?» weiterlesen» einklappen