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Politische Kommunikation via Smartphone: Verarbeitung politischer Botschaften im Alltag und ihre Wirkung auf Vertrauens- und Einstellungsänderung

Laufzeit: 01.01.2012 - 31.12.2015

Partner: Jun. Prof. Anna Baumert, Dipl. Psych. Anna Halmburger, Prof. Dr. Felix Hampe, Prof. Dr. Manfred Schmitt

Förderung durch: Land Rheinland-Pfalz

Kurzfassung


Durch die zunehmende Verbreitung von Smartphones und die Entwicklung digitaler, interaktiver Kommunikationsmedien (z.B. Twitter) kann politische Kommunikation EmpfängerInnen im Alltag (fast) unbegrenzt erreichen. Daher stellen sich zentrale Fragen danach, wie derart vermittelte Informationen im Alltag verarbeitet werden und welche Konsequenzen sie für Einstellungs- und Verhaltensänderung haben.
Ein besonderer Fokus des geplanten Projekts liegt auf der Veränderung von Vertrauen in politische...
Durch die zunehmende Verbreitung von Smartphones und die Entwicklung digitaler, interaktiver Kommunikationsmedien (z.B. Twitter) kann politische Kommunikation EmpfängerInnen im Alltag (fast) unbegrenzt erreichen. Daher stellen sich zentrale Fragen danach, wie derart vermittelte Informationen im Alltag verarbeitet werden und welche Konsequenzen sie für Einstellungs- und Verhaltensänderung haben.
Ein besonderer Fokus des geplanten Projekts liegt auf der Veränderung von Vertrauen in politische Akteure, Institutionen und Prozesse durch politische Kommunikation im Alltag, da Vertrauens- und damit Legitimationsgewinn eine wichtige Zielsetzung strategischer politischer Kommunikation ist (Gabriel & Zmerli, 2006). Denn einerseits hängt demokratisches Engagement sowie das freiwillige Befolgen politischer Entscheidungen auf Seiten der BürgerInnen substantiell von ihrem Vertrauen in die politischen Institutionen und Prozesse ab (Putnam, 1995) und andererseits wird durch Werbung um Vertrauen von politischen Akteuren Einfluss auf Meinungsbildung und Wahlverhalten erhofft (Dermody, Hanmer-Lloyd & Scullion, 2010).
Psychologische Modelle persönlichkeitskongruenter Informationsverarbeitung legen nahe, dass politische vertrauensrelevante Botschaften von Rezipienten systematisch unterschiedlich verarbeitet werden in Abhängigkeit von Einstellungen und Eigenschaften, die diese mitbringen (Baumert, Gollwitzer, Staubach & Schmitt, in press).
Insbesondere sollten im Kontext politischer Persuasion generalisiertes Vertrauen (Rotter, 1971) und die individuelle Sensibilität für schlechte Absichten anderer (Gollwitzer & Rothmund, 2009) bedingen, wie stark auf vertrauensrelevante Informationen geachtet wird, ob Botschaften als ehrlich interpretiert und erinnert werden und wie tiefgehend oder oberflächlich Informationen und Argumente geprüft werden (Priester & Petty, 2007).
Um Verarbeitung und Wirkung von politischer Kommunikation im Alltag realitätsnah abbilden zu können, wird ein sogenanntes „ambulatory assessment“ (Fahrenberg & Myrtek, 2001) eingesetzt. Das heißt, TeilnehmerInnen werden mit mobilen Geräten, ähnlich smartphones ausgestattet, mit deren Hilfe gezielt Reaktionen auf politische Informationen im Alltag abgefragt werden können. Über einen Zeitraum von mehreren Wochen kann dadurch (a) abgebildet werden, welche Information Personen als relevant auswählen, wie lange sie sich damit befassen (Rumination), wie Information interpretiert und erinnert wird. Darüber hinaus können (b) Konsequenzen der (verarbeiteten) Information für Veränderung von Vertrauen und daraus resultierende Einstellungsänderungen getestet werden. Insgesamt stellt dieser methodische Ansatz eine wichtige realitätsnahe Ergänzung der bisherigen laborzentrierten Forschung dar.
Das Projekt wird in enger Zusammenarbeit von Psychologie und Informatik durchgeführt. Dies ermöglicht die Kombination des ambulatory assessments mit innovativen Messmethoden zur Erfassung von Informationsverarbeitung und Einstellungsänderung (insbesondere sogenannten impliziten Maßen, die auf Reaktionszeiten basieren).
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  • Ambulatory Assessment Politisches Vertrauen Politische Kommunikation

Projektteam


Beteiligte Einrichtungen