ImplEyCit
Laufzeit: 01.01.2022 - 31.12.2024
Partner: Université de Paris (F)
Kurzfassung
In internationalen Schulleistungsstudien wie dem Programme for International Student Assessment (PISA) werden neben (Fach-)Wissen auch das Selbstkonzept oder Inte-resse über Selbstbericht-Skalen erfasst. Eine große Herausforderung für solche internatio-nalen Studien ist, dass die selbstberichteten Antworten über die unterschiedlichen Staaten und Kulturen hinweg vergleichbar sein müs-sen. Die Forschung zeigt jedoch, dass der kulturelle Hintergrund von Schüler*innen ihre Antworten beeinflussen....In internationalen Schulleistungsstudien wie dem Programme for International Student Assessment (PISA) werden neben (Fach-)Wissen auch das Selbstkonzept oder Inte-resse über Selbstbericht-Skalen erfasst. Eine große Herausforderung für solche internatio-nalen Studien ist, dass die selbstberichteten Antworten über die unterschiedlichen Staaten und Kulturen hinweg vergleichbar sein müs-sen. Die Forschung zeigt jedoch, dass der kulturelle Hintergrund von Schüler*innen ihre Antworten beeinflussen. Zum Beispiel neigen Personen aus Ländern mit einer eher kollektivistisch geprägten Gesellschaft dazu, Aussagen grundsätzlich eher zuzustimmen als sie abzulehnen und extreme Antworten generell zu vermeiden. Diese Verzerrungen beeinträchtigen die Vergleichbarkeit der Er-gebnisse und können zu falschen Schlussfol-gerungen und politischen Entscheidungen führen. Ziel des Projektes ist es, Unterschie-de zwischen eher individualistisch geprägten Kulturen wie Deutschland oder Frankreich und eher kollektivistisch geprägten Kulturen wie Taiwan in den Prozessen der Beantwor-tung von Fragebögen zu untersuchen. Dazu wurden in einem Vorläuferprojekt Blickbe-wegungsdaten mithilfe von Eye-Tracking in Deutschland und Taiwan erhoben. Blickbe-wegungen eigenen sich gut zur Untersu-chung dieser Fragestellung, da sie nur schwer bewusst kontrolliert und daher nicht durch bewusste Antworttendenzen beein-flusst werden können. Ausgewertet werden soll zum einen das Fixieren der ersten Ant-wortkategorie. Es wird die Hypothese ge-prüft, dass Studierende in Deutschland und Taiwan zwar verschiedene Antwortkatego-rien ankreuzen, es aber keine Unterschiede in der unbewussten ersten Fixation gibt. Dar-über hinaus wollen wir untersuchen, ob es einen Unterschied macht, welches Merkmal erfasst wird. So wird geprüft, ob Merkmale, die sich eher auf das Selbstwertgefühl (z.B. Selbstkonzept) beziehen, stärker durch kultu-relle Antwortprozesse beeinflusst werden als Merkmale (z.B. Interesse), welche weniger relevant für das Selbstwertgefühl sind..» weiterlesen» einklappen