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Flucht und transnationale Bildung. Eine Biografiestudie zur Bildungszusammenarbeit der DDR mit Namibia.

Laufzeit: 01.03.2019 - 31.12.2019

Förderung durch: Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Zentrum für Schul-, Bildungs- und Hochschulforschung

Kurzfassung


Das Projekt untersucht einen spezifischen Fall historischer Wirklichkeit, der sich zwischen DDR und südlichem Afrika aufspannt und unter der Perspektive der transnationalen Bildung (auch international) noch nicht empirisch untersucht wurde: Die sogenannten „DDR-Kinder aus Namibia“. Von 1979 bis 1989 werden etwa 430 namibische Kinder aus Flüchtlingslagern in Angola und Sambia in einem politisch gesteuerten Bildungsprojekt in die DDR gebracht. Das Ziel ist die Ausbildung der Kinder zur...Das Projekt untersucht einen spezifischen Fall historischer Wirklichkeit, der sich zwischen DDR und südlichem Afrika aufspannt und unter der Perspektive der transnationalen Bildung (auch international) noch nicht empirisch untersucht wurde: Die sogenannten „DDR-Kinder aus Namibia“. Von 1979 bis 1989 werden etwa 430 namibische Kinder aus Flüchtlingslagern in Angola und Sambia in einem politisch gesteuerten Bildungsprojekt in die DDR gebracht. Das Ziel ist die Ausbildung der Kinder zur zukünftigen Elite Namibias. Organisiert wird das während des Unabhängigkeitskampfes begonnene Projekt von der namibischen Befreiungsbewegung SWAPO und der DDR-Führung. Ihre Kindheit verbringen die Kinder in einem Heim in Bellin (Mecklenburg), wo sie von (mitgereisten) namibischen und DDR-Erzieher*innen betreut werden. Sie besuchen im Nachbarort Zehna die Grundschule und später den Schul- und Internatskomplex „Schule der Freundschaft“ in Staßfurt bei Magdeburg. Ihnen wird neben der fachlichen Ausbildung auch eine politisch-ideologische Erziehung im Sinne des Sozialismus zuteil. Die Ausbildung orientiert sich zwar am Lehrplan der DDR, hält aber zugleich die Bezüge zu Namibia über Sprache, Lieder, Tänze und das Feiern traditioneller Feste aufrecht. Mit der politischen Wende in Deutschland und der Unabhängigkeit Namibias in den Jahren 1989/90 werden die Kinder und Jugendlichen unvorbereitet nach Namibia gebracht. Dort erleben sie Ausgrenzung: „Ex-DDRler” zu sein und als „Schwarze*r“ Deutsch zu sprechen, ist ein Stigma. Aus dieser gesellschaftlichen Randposition heraus changieren die Biografien in der Folgezeit zwischen sozialem Auf- und Abstieg, zwischen Bleiben (Namibia), Gehen (Deutschland, Ausland) und Pendeln (zwischen Namibia, Deutschland und weiteren Ländern) sowie zwischen sozialer Einbindung oder Isolation, Anerkennungs- oder auch Missbrauchserfahrungen. Ziel des beantragten Projektes ist die Rekonstruktion der Flucht- und transnationalen Bildungsbiografien vor dem Hintergrund der im Feld relevant werdenden Heterogenitäts- und Ungleichheitsdimensionen. Untersuchungsleitend sind die Kategorien: (a) Lebensphase (Kindheit, Jugend, Erwachsenenalter), (b) sozioökonomischer Status SWAPOFunktionärsfamilie/Kriegswaise), (c) Geschlecht, (e) Hautfarbe, (f) Sprache und (g) Nationalität. Das Projekt untersucht aus einem transnationalen und intersektionalen Anspruch heraus, wann und wie diese Differenzlinien zusammenspielen und Wirksamkeit im Hinblick auf die gesellschaftliche Positionierung entfalten. Ziel ist die Beantragung eines DFG-Projektes.» weiterlesen» einklappen

Beteiligte Einrichtungen