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Risiko und Langzeitprognose nach elektiver und notfallmäßiger Operation eines Bauchaortenaneurysmas

Laufzeit: 01.01.1993 - 01.03.1994

Kurzfassung


Krankengut und Methoden: Von September 1985 bis Februar 1994 wurden an unserer Klinik 75 Patienten (72 Männer, 3 Frauen, Altersmedian 70,0J.) wegen eines infrarenalen abdominellen Aortenaneurysma operiert. Bei 26 Patienten (34,7%) wurde das Aneurysma notfallmäßig und in 49 Fällen (65,3%) elektiv reseziert. Das Aortenaneurysma wurde zu 65,3% mit einer Rohrprothese versorgt, eine Bifurkationsprothese war nur in 34,7% der Fälle notwendig. Nach einer mittleren Beobachtungsdauer von 65 Monaten...Krankengut und Methoden: Von September 1985 bis Februar 1994 wurden an unserer Klinik 75 Patienten (72 Männer, 3 Frauen, Altersmedian 70,0J.) wegen eines infrarenalen abdominellen Aortenaneurysma operiert. Bei 26 Patienten (34,7%) wurde das Aneurysma notfallmäßig und in 49 Fällen (65,3%) elektiv reseziert. Das Aortenaneurysma wurde zu 65,3% mit einer Rohrprothese versorgt, eine Bifurkationsprothese war nur in 34,7% der Fälle notwendig. Nach einer mittleren Beobachtungsdauer von 65 Monaten konnten 35 Patienten (46,7%) nachuntersucht werden, 36 Patienten (46,2%) waren bereits verstorben. Die Nachuntersuchung beinhaltete neben der klinischen Untersuchung mit Erhebung des Pulsstatus, die Laufbandergometrie, die Dopplerverschlußdruckmessung und die Duplex-B-Scan-Sonografie der implantierten Prothese. Die statistische Auswertung erfolgte mit dem Chi-Quadrat- und dem Fisher´s Exact-Test sowie mit zusätzlichen Varianzanalysen. Die Überlebensrate wurde nach der Kaplan-Meier-Methode berechnet und mit dem Log rank-Verfahren verglichen.

Ergebnisse: In einer univariaten Analyse wiesen Patienten mit einem notfallmäßig operierten Aneurysma signifikant häufiger Frühkomplikationen als elektiv operierte Patienten. Dabei handelte es sich vorwiegend um nichtchirurgische Komplikationen wie pulmonale und cardiale Insuffizienz sowie Niereninsuffizienz. Insgeamt war das Krankengut gleichermaßen von chirurgischen Frühkomplikationen (17,3%) wie Wundheilungsstörung, Lymphfistel u.s.w. sowie von nichtchirurgischen Frühkomplikationen (20%) betroffen. Weiterhin ergab diese Analyse, daß eine Operationsdauer über 230 min, eine Bifurkationsprothese sowie ein Leistenanschluß begünstigend für chirurgische Frühkomplikationen sind, während eine aufsteigend ASA-Klassifikation, eine notfallmäßige Operation und ein Blutersatz über 1500 ml signifikant häufiger zu nichtchirurgischen Frühkomplikationen führen. In der multivariaten Analyse bestätigten sich diese Ergebnisse. Zu Folgeeingriffen durch Fortschreiten einer zusätzlichen arteriellen Verschlußkrankheit kam es fast ausschließlich nur bei den elektiv operierten Patienten, welche mit 8,2% eine signifikant niedrigere Krankenhausletalität gegenüber den notfallmäßig operierten Patienten (30,8%) aufwiesen. Die häufigsten Todesursachen waren das Multiorganversagen als Schockfolge sowie die cardiovasculäre und cerebrovasculäre Insuffizienz. Nach Abzug der perioperativen Letalität wiesen die Überlebenskurven der elektiv und notfallmäßig operierten Patienten eine ähnlichen Verlauf mit einer 5-Jahres-Überlebensrate von 70% auf.

Zusammenfassung: Die Ergebnisse zeigen, daß die postoperative Komplikationsrate durch kurze Operationsdauer, blutsparendes Operieren und Vermeidung eines Leistenanschlusses beeinflußt werden kann. Das Risiko nichtchirurgischer Komplikationen und der perioperativen Letalität ist durch die Dringlichkeit der Operation und den Allgemeinzustand des Patienten bedingt und läßt sich daher nur durch eine Zunahme der elektiven Aneurysmaresektion gegenüber der Notfalloperation verringern. Im Rahmen dieser Forderung ist auch die Überprüfung der Wertigkeit einer eventuell weniger belastenden Behandlungsmethode wie z.B. die endovaskuläre Rekonstruktion zu akzeptieren.
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  • Aneurysma Aortenaneurysma Rohrprothese nichtchirurgische Komplikationen Niereninsuffizienz Operation Blutersatz arteriellen Verschlußkrankheit Multiorganversagen Schockfolge cardiovasculäre cerebrovasculäre Insuffizienz Letalität

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