Mikronationen: Von Prinzen, Exzentrikern und Weltverbesserern
Laufzeit: 01.12.2016 - 31.03.2022
Kurzfassung
Die weltweit rund 400 existierenden Mikronationen, also offiziell nicht anerkannte Nationen die aber dennoch über alle relevanten Kriterien eines Staates verfügen, sind spätestens seit den 1990er Jahren ein immer wiederkehrendes mediales Thema – wissenschaftlich allerdings werden sie bisher vereinzelt nur in Form von Fallstudien oder deskriptiven Auflistungen untersucht. In der deutschsprachigen Humangeographie bleibt die Thematik bisher gänzlich unbeachtet. Vor diesem Hintergrund (und nicht...Die weltweit rund 400 existierenden Mikronationen, also offiziell nicht anerkannte Nationen die aber dennoch über alle relevanten Kriterien eines Staates verfügen, sind spätestens seit den 1990er Jahren ein immer wiederkehrendes mediales Thema – wissenschaftlich allerdings werden sie bisher vereinzelt nur in Form von Fallstudien oder deskriptiven Auflistungen untersucht. In der deutschsprachigen Humangeographie bleibt die Thematik bisher gänzlich unbeachtet. Vor diesem Hintergrund (und nicht zuletzt dadurch, dass klassische Konzepte der (Makro)Nationalität spätestens nochmal durch die starken Migrationsbewegungen der letzten Jahre immer fraglicher werden) möchte das beantragte Projekt diese Forschungslücke schließen und sich mit Fragen nach der Motivation der Mikronationalisten für die Gründung ihrer Nation sowie der Funktion und Bedeutung von Mikronationen für die Mehrheitsgesellschaft auseinandersetzen. Um sie beantworten zu können, fußt die Arbeit auf zwei Säulen: auf theoretischer Ebene soll ein (bisher fehlender) übergeordneter Erklärungsansatz zum Phänomen der Mikronationen erarbeitet werden, der auf sozialgeographischen bzw. soziologischen (Individualisierung, Gemeinschaft, Inszenierung, Rollenspiel, Mimikri, Humor) sowie wirtschaftsgeographischen und (wirtschafts)politischen Ansätzen (Liberalismus, Kommunitarismus, Nationbuilding, Sezession) basiert. Dies wird ermöglicht im Zusammenspiel mit einer empirischen Studie zu existierenden Mikronationen mittels qualitativer und quantitativer Verfahren der Sozialforschung. Ziel ist es, eine Typologie bestehender Mikronationen zu erstellen.» weiterlesen» einklappen