Autorenhomepages. Ein Projekt zur Erfassung, Analyse und Langzeitarchivierung
Laufzeit: 01.05.2011 - 30.04.2014
Förderkennzeichen: P23443
Förderung durch: Forschungsfonds FWF Österreich. Die Leitung des Projekts ist zum 1.3.2013 von Prof. Dr. Stefan Neuhaus (wegen dessen Wechsel von Innsbruck nach Koblenz) auf Dr. Renate Giacomuzzi (Universität Innsbruck) übergegangen
Projektmittel (€): 200.340
Kurzfassung
Der Begriff "Autorenhomepage" meint eine Form der Selbstdarstellung von Autoren, die durch das World Wide Web möglich geworden ist. Üblicherweise wird damit eine Internetpräsenz verbunden, die noch vor der Popularisierung des interaktiven Web 2.0 entstanden ist, also eine primär statische Publikationsform, die Autoren selbstbestimmt nutzen, um sich und ihr literarisches Schaffen in der Öffentlichkeit zu präsentieren. Tatsächlich ist diese herkömmliche Form der Autorenhomepage bereits im...Der Begriff "Autorenhomepage" meint eine Form der Selbstdarstellung von Autoren, die durch das World Wide Web möglich geworden ist. Üblicherweise wird damit eine Internetpräsenz verbunden, die noch vor der Popularisierung des interaktiven Web 2.0 entstanden ist, also eine primär statische Publikationsform, die Autoren selbstbestimmt nutzen, um sich und ihr literarisches Schaffen in der Öffentlichkeit zu präsentieren. Tatsächlich ist diese herkömmliche Form der Autorenhomepage bereits im Verschwinden begriffen, bevor sie es geschafft hat, von der Literaturwissenschaft als forschungswürdige Quelle betrachtet zu werden. Neue kommunikative Präsentationsformen wie Weblogs, soziale Netzwerke (Facebook u.ä.) und Twitter treten in den Vordergrund und könnten in Kürze die traditionelle Autorenhomepage ablösen. Der Schwerpunkt unseres Forschungsvorhabens liegt auf der Archivierung und Analyse der konventionellen Autorenhomepage im deutschsprachigen Raum, wobei allerdings auch die neuen Formen der Selbstpräsentation von Autoren in die Untersuchung mit einbezogen werden. Die Entwicklung zeigt, dass die Schnelllebigkeit des Internets in zunehmendem Maße eine digitale Archivierung von Internetseiten erfordert, die diese Quellen möglichst originalgetreu für die Wissenschaft sichert. In Verbindung mit entsprechenden Beschreibungen, Metadaten und Einzelanalysen die im Rahmen dieses Projekts erarbeitet werden, stellt ein derartiges Archiv die notwendige Basis dar für künftige Forschungsvorhaben zu den einzelnen Autoren, zur Frage der Autorschaft und der Inszenierung von AutorInnen im literarischen Feld wie auch zu den medialen Präsentationsformen selbst dar. Anhand der über die Datenbank und das Archiv geschaffenen Grundlagen kann ein Überblick über die Möglichkeiten der medialen Präsentation auf Autorenhomepages gegeben werden. Hierfür sollen verschiedene Elemente der Seiten, wie etwa biographische Informationen, Fotos, literarische Texte oder politische Statements auf ihre Funktion hinsichtlich der Selbstdarstellung der Autoren untersucht werden. Durch die regelmäßige Archivierung der Homepages wird es weiters möglich sein zu untersuchen, ob, wie oft und auf welche Weise sich die Internetseiten verändern. So können Tendenzen und Trends im Bereich der Autorenhomepage wissenschaftlich beschrieben und analysiert werden. Da Internetarchive eine institutionelle Einbettung erfordern, die eine über die Projektzeit hinausgehende Wartung und Sicherung garantieren, bietet sich ebenso wie für das FWF-Projekt DILIMAG (Digitale Literatur Magazine; Leitung: Stefan Neuhaus / Durchführung: Renate Giacomuzzi) das Innsbrucker Zeitungsarchiv / IZA als Forschungsstätte an. Mit den bisher gewonnenen Erfahrungen und dem Wissen um auftretende Probleme kann die Arbeit am Projekt "Autorenhomepages" möglichst effizient gestaltet werden. Außerdem wird die Kooperation im Bereich der technischen Umsetzung mit der Abteilung für Digitalisierung und elektronische Archivierung / DEA der Universitätsbibliothek Innsbruck, die schon im Rahmen von DILIMAG sehr erfolgreich war, auch bei diesem Projekt weitergeführt. So lässt sich auf eine ausgereifte technische Plattform und bestehende Workflows zurückgreifen, die im Rahmen des vorliegenden Projekts adaptiert werden können.» weiterlesen» einklappen