Schulbasierte Maßnahmen zur Pävention von Essstörungen im Kindes- und Jugendalter
Laufzeit: 01.01.2008 - 31.12.2011
Kurzfassung
Essstörungen (z.B. Anorexia und Bulimia nervosa) nehmen unter den kinder- und jugendpsychiatrischen Störungen eine besondere Stellung ein, da sie sehr schwer zu behandeln sind und häufig mit schwerwiegenden körperlichen Schäden bis hin zur Todesfolge (16%) einhergehen. Der häufige Wunsch nach Gewichtsabnahme bei Mädchen in der Pubertät hat sich in den letzten Jahren deutlich erhöht und ist ein wesentlicher Prädiktor für die Entwicklung essgestörter Verhaltensweisen (z.B. restriktives...Essstörungen (z.B. Anorexia und Bulimia nervosa) nehmen unter den kinder- und jugendpsychiatrischen Störungen eine besondere Stellung ein, da sie sehr schwer zu behandeln sind und häufig mit schwerwiegenden körperlichen Schäden bis hin zur Todesfolge (16%) einhergehen. Der häufige Wunsch nach Gewichtsabnahme bei Mädchen in der Pubertät hat sich in den letzten Jahren deutlich erhöht und ist ein wesentlicher Prädiktor für die Entwicklung essgestörter Verhaltensweisen (z.B. restriktives Essverhalten, Erbrechen). Demzufolge ist im Verlauf der vergangenen Jahrzehnte auch eine deutliche Zunahme und ein frührer Krankheitsbeginn der Essstörungen zu verzeichnen.
Somit besteht dringender Handlungsbedarf insbesondere im Bereich der Prävention, um diesem Verlauf entgegenzuwirken.
Unter Berücksichtigung der derzeitigen Forschungslage ist es sinnvoll innovative Präventionsprogramme und -projekte zu entwickeln, um einen weiteren Anstieg subklinischer und klinischer Essstörungen vorzubeugen. Das Ziel des Projektes ist es daher ein primäres Präventionsprogramm nach dem „life-skill-Ansatz“ und erlebnisorientierter Methoden zu entwickeln, die Wirksamkeit des Programms zu überprüfen und die Nachhaltigkeit des Präventionsprojektes in Rheinland-Pfalz zu sichern.
Für die Entwicklung des Präventionsmanuals werden bisherige deutsch- und englischsprachige Programme analysiert und durch noch fehlende Programminhalte ergänzt. Hierzu gehört auch der Einsatz erlebnisorientierter Methoden, diese sollen für eine verbesserte Verankerung der kognitiven Inhalte beitragen. Die Evaluation des Programms erfolgt an 1.800 Schülerinnen und Schülern der 7.-9. Klassen in drei Untersuchungsgruppen. Die Nachhaltigkeit des Präventionsprojektes wird durch die Erstellung eines Anwendermanuals für Lehrerinnen und Lehrer sowie der Etablierung regelmäßiger Schulungstermine abgesichert werden.
Abschließend kann darauf hingewiesen werden, dass ein Präventionsprojekt in Kooperation zwischen dem Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Familie und Frauen (MASGFF), dem Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur (MBWJK), dem Verein zur Förderung feministischer Mädchenarbeit e.V. (FEMMA) sowie der Kinder- und Jugendpsychiatrie der Johannes Gutenberg-Universität in dieser Form wegweisend ist.
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