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Population genetic analysis of Neolithic to Bronze Age human remains from Trentino-Alto Adige (Northern Italy)

Mainz: Univ. 2020 0 S.

Erscheinungsjahr: 2020

Publikationstyp: Buch (Dissertation)

Sprache: Englisch

Doi/URN: urn:nbn:de:hebis:77-diss-1000034752

Volltext über DOI/URN

GeprüftBibliothek

Inhaltszusammenfassung


Bei der vorliegenden populationsgenetischen Studie wurden 76 prähistorische Individuen (8 Neolithikum, 30 Kupferzeit und 38 Bronzezeit) von 12 Fundorten in Südtirol und Trentino paläogenetisch untersucht. Die untersuchten loci umfassten die HVR1 (hypervariable Region I) sowie Position 12308 des mitochondrialen Genoms, den Amelogenin-locus zur Bestimmung des Geschlechts, die SNPs (single nucleotide polymorphisms) rs12913832 (HERC2 Gen, Unterscheidung zwischen brauner/blauer Augenfarbe) und rs4...Bei der vorliegenden populationsgenetischen Studie wurden 76 prähistorische Individuen (8 Neolithikum, 30 Kupferzeit und 38 Bronzezeit) von 12 Fundorten in Südtirol und Trentino paläogenetisch untersucht. Die untersuchten loci umfassten die HVR1 (hypervariable Region I) sowie Position 12308 des mitochondrialen Genoms, den Amelogenin-locus zur Bestimmung des Geschlechts, die SNPs (single nucleotide polymorphisms) rs12913832 (HERC2 Gen, Unterscheidung zwischen brauner/blauer Augenfarbe) und rs4988235 (MCM6 Gen, 13.910*C/T; Laktasepersistenz), sowie verschiedene SNPs auf dem Y Chromosom zur Bestimmung väterlicher Linien. Die DNA-Daten wurden mit prähistorischen und modernen Referenzpopulationen verglichen. Ziel der Studie war eine populationsgeschichtliche Analyse der prähistorischen Bevölkerung Südtirol Trentinos. So wurde der Frage nachgegangen, ob diese eher mesolithische Linien zeigt oder ihre Wurzeln in den eingewanderten neolithischen Ackerbauern und Viehzüchtern hatte. Für die frühe Bronzezeit sollte zudem geklärt werden, in welchem Umfang die kupferzeitliche/bronzezeitliche Expansion, die in der pontischen Steppe ihren Ursprung hatte, in Südtirol genetische Spuren hinterlassen hat. Außerdem wurden die prähistorischen Gruppen aus Südtirol-Trentino mit dem Mann aus dem Eis („Ötzi“) und mit modernen Populationen aus dem gleichen Gebiet verglichen. Bei der Probenaufbereitung und analyse wurden strenge Antikontaminationsmaßnahmen beachtet, um eine Verunreinigung mit moderner DNA oder Kreuzkontamination mit anderen Proben zu vermeiden. Insgesamt konnte von 59 Individuen mitochondriale und von 36 nukleäre DNA sequenziert werden. Da Zweitextrakte nicht für alle Proben vorlagen bzw. Replikation der Ergebnisse in einem anderen Labor nicht in jedem Fall möglich war, wurde ein scoring System etabliert (basierend auf Sequenzqualität, Anzahl der PCRs und Extrakte sowie Replikation in einem anderen Labor) um die Reliabilität der jeweiligen Ergebnisse festzustellen. 37 Individuen zeigten mitochondriale Sequenzen mit ausreichendem score und konnten somit für die statistischen Analysen verwendet werden. Mitochondriale Linien, die mit der mesolithischen Bevölkerung Europas assoziiert werden, lagen in nur geringer Häufigkeit vor. Insgesamt gleicht das beobachtete Haplotypenspektrum eher demjenigen frühneolithischer Gruppen aus Mittel- bzw. Südosteuropa als aus dem Mittelmeerraum. Dieser Befund ist konsistent mit einer Neolithisierung von Südtirol-Trentino im Zusammenhang mit der danubischen Expansion. Während die kupferzeitliche Gruppe neolithischen Referenzpopulationen ähnelte, glich die bronzezeitliche Stichprobe eher prähistorischen Populationen mit Bezug zur pontischen Steppe. Die Tatsache, dass einige seltene Haplotypen nicht nur in den prähistorischen Proben, sondern auch in modernen Populationen Südtirol-Trentinos gefunden wurden, spricht jedoch auch für einen gewissen Grad an Kontinuität seit der Kupferzeit. Während Y-chromosomale Linien im Laufe der Bronzezeit in Mittel- und Nordeuropa weitegehend ersetzt werden, persistieren neolithische Y-Linien in Südtirol-Trentino bis in die zweite Hälfte des 3. vorchristlichen Jahrtausends. Direkte Verwandtschaft mit dem Mann aus dem Eis konnte nicht nachgewiesen werden.» weiterlesen» einklappen

Autoren


Graefen, Angela (Autor)

Klassifikation


DDC Sachgruppe:
Biowissenschaften, Biologie