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Überprüfung der Bestände streng geschützter Amphibienarten im Kreis Trier-Saarburg und der Stadt Trier

Zeitschrift für Feldherpetologie. Bd. 26. H. 1. Bielefeld: Laurenti 2019 S. 41 - 68

Erscheinungsjahr: 2019

Publikationstyp: Zeitschriftenaufsatz

Sprache: Deutsch

Inhaltszusammenfassung


Wir überprüften die aktuelle Bestandssituation von drei streng geschützten Amphibienarten (Epidalea calamita, Bombina variegata, Alytes obstetricans) in und in direkter Nachbarschaft zu einem der 24 rheinland-pfälzischen Landkreise (Trier-Saarburg) sowie der darin gelegenen kreisfreien Stadt Trier. Die dreimaligen Begehungen pro Standort erfolgten auf Grundlage von behördlichen Altdaten aus den 1980er und 1990er Jahren sowie rezenten Meldungen (v.a. aus Artenfinderportalen). Die Ergebnisse ze...Wir überprüften die aktuelle Bestandssituation von drei streng geschützten Amphibienarten (Epidalea calamita, Bombina variegata, Alytes obstetricans) in und in direkter Nachbarschaft zu einem der 24 rheinland-pfälzischen Landkreise (Trier-Saarburg) sowie der darin gelegenen kreisfreien Stadt Trier. Die dreimaligen Begehungen pro Standort erfolgten auf Grundlage von behördlichen Altdaten aus den 1980er und 1990er Jahren sowie rezenten Meldungen (v.a. aus Artenfinderportalen). Die Ergebnisse zeigen starke Bestandsrückgänge auf, und über die Hälfte der Populationen aller drei Arten sind inzwischen ausgestorben. Von 21 ehemals bekannten Kreuzkröten-Populationen konnten nur neun bestätigt werden (43 %). Hauptextinktionsgrund ist hier der Abbaustopp in ehemaligen Abgrabungen und die daraus resultierende Nutzungsänderung (ungehinderte Sukzession oder Verfüllung). Zudem wurden 15 Standorte neu überprüft, wobei vier bisher nicht bekannte Vorkommen entdeckt werden konnten, alle in aktiven Abgrabungen in direkter Nähe zu aktiven oder ehemaligen Vorkommen in Abbaugebieten. Von vierzehn ehemals bekannten Gelbbauchunkenpopulationen konnten nur fünf bestätigt werden (36 %), alle auf oder nahe bei aktiven oder ehemaligen militärischen Übungsflächen mit bestehenden Artenschutzmaßnahmen. Alle Unkenvorkommen in ehemaligen Abgrabungen sind vermutlich erloschen. 24 potenziell geeignete Standorte wurden erfolglos neu überprüft. Von acht ehemals bekannten Geburtshelferkröten-Populationen konnte nur die Hälfte bestätigt werden. Die Überprüfung von 29 neuen Standorten führte nur zur Entdeckung eines neuen Vorkommens. Drei Vorkommen der Geburtshelferkröte konnten in Sekundärhabitaten (zwei aktive Steinbrüche und ein Motocrossgelände) bestätigt werden, zwei in Primärhabitaten (an Waldtümpeln). Aufgrund der akuten Gefährdungslage vieler noch vorhandener Populationen aller drei Arten müssen dringend Artenschutzmaßnahmen ergriffen sowie langfristige Regionalkonzepte im Hinblick auf die Rekultivierung (Verfüllung) von Rohstoffabbauflächen und deren zukünftiges Management (Verhinderung ungelenkter Sukzession) entwickelt werden.» weiterlesen» einklappen

Autoren


Wagner, Norman (Autor)
Backes, Lennart (Beteiligte Person)
Dierking, Sarah (Beteiligte Person)
Gussone, Leonie (Beteiligte Person)
Heiglauer, Andreas (Beteiligte Person)
Jacob, Johannes (Beteiligte Person)
Junk, Laura (Beteiligte Person)
Klemmer, Christian (Beteiligte Person)
Lanfer, Melinda (Beteiligte Person)
Merten, Florian (Beteiligte Person)
Raubuch, Gianis (Beteiligte Person)
Reinhardt, Niklas (Beteiligte Person)
Richter, Niklas (Beteiligte Person)
Römer, Marielena (Beteiligte Person)
Schafft, Malwina (Beteiligte Person)
Segschneider, Annika (Beteiligte Person)
Seibert, Martin (Beteiligte Person)
Sterk, Maximilian (Beteiligte Person)
Thiel, Nina (Beteiligte Person)
Zoller, Jacob (Beteiligte Person)
Veith, Michael (Autor)

Klassifikation


DDC Sachgruppe:
Biowissenschaften, Biologie

Verbundene Forschungsprojekte


Beteiligte Einrichtungen