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Selektive Anreicherung nukleärer humaner DNA für die populationsgenetische Analyse bronze - und eisenzeitlicher Reiternomaden des eurasischen Steppengürtels

Mainz: Univ. 2020 0 S.

Erscheinungsjahr: 2020

Publikationstyp: Buch (Dissertation)

Sprache: Deutsch

Doi/URN: urn:nbn:de:hebis:77-diss-1000032611

Volltext über DOI/URN

GeprüftBibliothek

Inhaltszusammenfassung


In der vorliegenden Arbeit werden die Verhältnisse zwischen eisenzeitlichen reiternoma-dischen Kulturgruppen Eurasiens rekonstruiert. Für die Analyse wurden 34 Individuen (9. -2. Jh. v. Chr.) des eurasischen Steppenraums Zentralasiens und Südwest-Russlands ausgewählt. Zusätzlich konnten fünf bronzezeitliche Individuen aus dem westlichen Süd-Ural und aus der Wolga-Region, sowie zwei neolithische Individuen aus Novosibirsk ana-lysiert werden. Mit Hilfe eines Anreicherungsverfahrens (capture) au...In der vorliegenden Arbeit werden die Verhältnisse zwischen eisenzeitlichen reiternoma-dischen Kulturgruppen Eurasiens rekonstruiert. Für die Analyse wurden 34 Individuen (9. -2. Jh. v. Chr.) des eurasischen Steppenraums Zentralasiens und Südwest-Russlands ausgewählt. Zusätzlich konnten fünf bronzezeitliche Individuen aus dem westlichen Süd-Ural und aus der Wolga-Region, sowie zwei neolithische Individuen aus Novosibirsk ana-lysiert werden. Mit Hilfe eines Anreicherungsverfahrens (capture) auf DNA-Bibliotheken wurden genomische Daten, bestehend aus neutralen Regionen und definierten SNP-Positionen, gezielt isoliert und sequenziert. Für die optimale selektive Anreicherung wur-de zunächst ein Anreicherungsverfahren unter der Berücksichtigung der spezifischen An-forderungen von prähistorischem Skelettmaterial getestet und optimiert. Nach einer Hochdurchsatzsequenzierung und anschließender bioinformatischer Datenauswertung konnte eine durchschnittliche Abdeckung aller Zielregionen von 94,64 % und einer 5-80fachen Abdeckungstiefe erreicht werden. Mit dem erstellten Datensatz kann nachge-wiesen werden, dass sich die Populationshistorie skythischer Reiternomaden Zentralasi-ens für die jeweiligen Kulturgruppen signifikant unterscheidet. Basierend auf den durch-geführten populationsgenetischen Analysen konnte eine Heterogenität der innerasiati-schen Skythen identifiziert werden. Individuen des kasachischen Altai (Berel), des Ukok-Plateaus (Ak-Alacha) und des Chuya-Tals (Justyd) stellen keine homogene Gruppe dar. Für einzelne Individuen der Aldy-Bel-Kultur (Region Tuva) und Pazyryk-Kultur konnten deutliche ost-asiatische Bezüge nachgewiesen werden. Eine Sonderstellung innerhalb der kasachischen und sibirischen Skythen weisen Vertreter der Tagar-Kultur aus dem Minus-insker Becken auf. Die Distanz zu modernen zentral-asiatischen Populationen lässt auf eine isolierte Population mit geringem Genfluss zu lokalen Populationen schließen. Eine direkte Verwandtschaft mit Vertretern der zeitlich folgenden Pazyryk-Kultur kann eben-falls nicht angenommen werden. Ein Vertreter der Saken aus Südost-Kasachstan belegt die Verbindung südlicher Steppenomaden nach Südwest-Asien. Für die frühen Sarmaten der Orenburg-Region ist von einem kontinuierlichen Genfluss mit östlichen Skythen Zentralasiens auszugehen, jedoch mit starken Einflüssen lokaler Populationen, was auf eine genetische Kontinuität im Bereich des südlichen Urals schließen lässt. Die kaukasi-sche und osteuropäische Jäger-Sammler-Komponente in eisenzeitlichen Skythen Zentral-asiens lässt auf eine Verwandtschaft mit Jamnaja-verwandten Populationen schließen. Aufgrund der hier durchgeführten Analysen ist von einem europäischen Ursprung der bronzezeitlichen Sintaschta-Kultur auszugehen.» weiterlesen» einklappen

Autoren


Groß, Melanie (Autor)

Klassifikation


DDC Sachgruppe:
Biowissenschaften, Biologie