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Zufriedenheit der Patienten in der anästhesiologischen Prämedikationsambulanz (PMA)

Laufzeit: 01.01.2007 - 31.12.2009

Kurzfassung


In Kooperation zwischen der Klinik für Anästhesiologie des Universitätsklinikums Mainz (OA Dr. med. A. L. Depta), der Abteilung für Persönlichkeitspsychologie und Diagnostik am Institut für Psychologie der Universität Mainz (Juniorprof. Dr. A. Schwerdtfeger) und dem Schwerpunkt Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie (PD Dr. W. Laubach, Dr. Dipl. Psych. S. Fischbeck) wird die Zufriedenheit der Patienten in Rahmen der anästhesiologischen Sprechstunde zur Prä-Medikation überprüft....In Kooperation zwischen der Klinik für Anästhesiologie des Universitätsklinikums Mainz (OA Dr. med. A. L. Depta), der Abteilung für Persönlichkeitspsychologie und Diagnostik am Institut für Psychologie der Universität Mainz (Juniorprof. Dr. A. Schwerdtfeger) und dem Schwerpunkt Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie (PD Dr. W. Laubach, Dr. Dipl. Psych. S. Fischbeck) wird die Zufriedenheit der Patienten in Rahmen der anästhesiologischen Sprechstunde zur Prä-Medikation überprüft. Unter dem Aspekt der versorgungsbezogenen Organisationsforschung (Pfaff, 2003) wird dabei sowohl das ärztliche Gesprächsverhalten und der Kontakt zwischen aufnehmenden Mitarbeitern und Patienten als auch die räumlichen Gegebenheiten im Warteraum und die organisatorischen Bedingungen bei der Zuweisung durch die aufnehmenden Stationen sowie die Wartezeit berücksichtigt. Darüber hinaus sind für die Beurteilung der Zufriedenheit medizinische, psychologische und soziologische Parameter wie Krankheitsschweregrad, Stimmung, Ängstlichkeit und OP-Angst, sowie Alter, Geschlecht, Sozialschicht und Ausmaß der sozialen Unterstützung von Bedeutung.
Um den Effekt geplanter Interventionen hinsichtlich des Kommunikationsverhaltens und auch im Hinblick auf räumliche und organisatorischen Veränderungen zu überprüfen, wird im Rahmen einer „Basis-Erhebung“ mit ca. 200 Patienten der Ist-Zustand erfasst. Nach eine ca. 6-monatigen Interventionsphase wird dann mit den gleichen Instrumenten die Evaluation an ebenfalls ca. 200 Patienten durchgeführt.


Teilprojekte:



1. Teilprojekt:
Zufriedenheit mit der anästhesiologischen Aufklärung in Abhängigkeit von soziodemo-graphischen Daten und dem Krankheitsschweregrad (ASA).
(A. Depta, W. Laubach)

Nachdem es zum Ende des Jahres 2006 in der anästhesiologischen Sprechstunde zur Prä-Medikation vor geplanten Operationen mehrfach zu deutlichem Ärger und Verstimmungen der Patienten im Zusammenhang mit der Organisation und der Wartezeit gekommen war und Patienten ihre Unzufriedenheit mit dem gegebene Vorgehen deutlich gemacht haben, sollte eine Bewertung der Prämedikationsambulanz durch die Patienten vorgenommen werden. Dabei sollten die räumlichen Gegebenheiten, die organisatorischen Abläufe, das kommunikative Verhalten der Mitarbeiter sowie das Aufklärungsgespräch durch die Ärzte bewertet werden. Aus den Ergebnissen sollen einzelne Interventionen abgeleitet werden, die sich vor allem auf die räumlichen Bedingungen und organisatorischen Abläufe beziehen und in einer nachfolgenden Befragung von Patienten (Evaluation) überprüft werden.
Mangels standardisierter Instrumente für diese Fragestellungen wurden eigene Fragbögen zur Erfassung der oben angesprochenen Aspekte entwickelt. Der Zusammenhang dieser Beurteilungen mit der Erkrankung, dem Erkrankungsschweregrad und mit weiteren soziodemographischen Daten (Alter, Geschlecht, Sozialschicht) soll ebenfalls überprüft werden.



2. Teilprojekt:
Ängstlichkeit, OP-Angst und Stimmung der Patienten vor und nach der anästhesiologischen Aufklärung.
(W. Laubach, A. Depta)

Das Aufklärungsgespräch im Rahmen der anästhesiologischen Prämedikation beinhaltet zum einen wichtige Aspekte der Informationsvermittlung, zum anderen hat dieses Gespräch aus psychologische Sicht auch die Funktion, möglichen Ängste der Patienten hinsichtlich des durchzuführenden Anästhesieverfahrens zu reduzieren. Wie eine umfangreiche Literatur belegt, sind die Anästhesie-Ängste der Patienten zwar häufig irreal, beziehen sich auf Phantasien, Medienberichte oder Erzählungen Dritter, führen jedoch zu nachhaltiger Verunsicherung der Patienten und erhöhen den operationsbezogenen Stress. In diesem Zusammenhang war zu untersuchen, in welchem Ausmaß das Prämedikationsgespräch der Anästhesisten die OP-Angst und die Stimmung der Patienten verändert. Bei ca. 200 Patienten wurden jeweils vor und nach dem Gespräch mittels standardisierte Fragebogen zur Ängstlichkeit und zur aktuellen Angst vor der Operation (STOA-S, STOA-T) sowie zur Stimmung (MStF-K) erhoben.





3. Teilprojekt:
Informiertheit, Informationsquellen und Informationsbedarf in Abhängigkeit von Erkrankung und sozio-demographischen Faktoren.
(A. Depta, W. Laubach)

Das anästhesiologische Prämedikationgespräch dient der Vermittlung wesentlicher Informationen bezüglich des Anästhesieverfahrens bei der bevorstehenden Operation. Für den Gesprächsverlauf und für die Verständigung mit dem Patienten ist von Bedeutung, welche Informationen der Patient bereits hat bzw. welche Informationsquellen dem Patienten vorlagen. Von besonderem Interesse ist dabei die Informationsvermittlung durch Hausärzte bzw. durch die Chirurgen und die mögliche Präferenz, die die Patienten hinsichtlich der unterschiedlichen Anästhesieverfahren angeben. Auch für diese Fragestellung liegen keine standardisierten Instrumente vor, sodass eigene Fragen entwickelt werden mussten.


Aus den Angaben zur Informationsquelle und aus der Selbstbewertung der Informiertheit der Patienten lassen sich mögliche Konsequenzen hinsichtlich der Kooperation mit Hausärzten und Chirurgen ableiten und es ergeben sich Hinweise für eine erweitertes Informationsangebot für die Patienten im Wartebereich der Sprechstunde.




4. Teilpojekt:
Adaptation der Consultation and Relational Empathy(CARE)-Skala an Patienten der Anästhesiologie.
(S. Fischbeck, A. Depta)

Die ursprünglich von Mercer et al. (2004) stammende CARE-Skala zur Beurteilung des in der Arzt-Patient-Interaktion vorhandenen Empathieausmaßes wurde von Neumann und Pfaff (2006) in die deutsche Sprache übersetzt. Sie überprüften die faktorielle Validität des Instrumentes an einer Stichprobe von N = 326 onkologischen Patienten. Eine faktorenanalytische Auswertung (PCA mit anschließender Varimx-Rotation) führte zu einer einfaktoriellen Lösung mit 76,7% Aufklärung der Gesamtvarianz. Inhaltlich erfasst das Instrument Items, wel-che die Patientenorientiertheit der Arzt-Patient-Gesprächsführung repräsentieren, etwa das aktive Zuhören, die Ermutigung des Patienten, die partizipative Entscheidungsfindung und das verständliche Informieren des Patienten. Dies sind Aspekte, welche auch im Prämedikationsgespräch der Anästhesiologie bei chirurgischen Patienten über die gesetzlich vorgegebene Informierung hinaus wesentlich sind. Unser Ziel war, zu überprüfen, inwiefern die CARE-Skala sich auch als Instrument zur Beurteilung der Qualität des Prämedikationsgespräches einsetzen lässt.



5. Teilprojekt:
Entwicklung einer Fragen-Identifikationsliste (FIL) für Patienten der Chirurgie im Prämedikationsgespräch.
(S. Fischbeck, A. Depta)

Eine Question Prompt List (QPL), zu Deutsch: "Fragen-Identifikationsliste (FIL)", ist eine strukturierte Liste mit Fragen, die den Patienten ermutigen soll, während der ärztlichen Konsultation Informationen zu bestimmten Sachverhalten einzuholen (McJanett et al., 2003). Sie soll dem Arzt dienen, an dem im Allgemeinen interpersonell und intrapersonell variierenden Informationsbedürfnis der Patienten orientiert diese zu informieren. Das hinsichtlich Inhalt, Menge, Zeitpunkt und Form an den Bedürfnissen von Brustkrebs-Patientinnen angepasste Informieren des Arztes prädiziert maßgeblich den Erfolg seiner Betreuung. Befunden an Krebspatienten zufolge kann das adäquate Informieren narkose- und operationsbezogene Ängste der Patienten reduzieren helfen, ein Effekt, den zu prüfen auch für chirurgische Patienten in der Anästhesiologie wünschenswert ist. Der Einsatz einer FIL soll den Patienten helfen, ihre Informationsbedürfnisse gegenüber dem Arzt zu formulieren, damit dieser sie patientenorientiert erfüllen kann. Das Ziel des Projektes gilt der Entwicklung und Evaluation eines solchen Instrumentes.


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Beteiligte Einrichtungen