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Einfluss des RANTES –403 Genpolymorphismus auf den Langzeitverlauf nach orthotoper Lebertransplantation

Laufzeit: 01.01.2005 - 31.12.2006

Kurzfassung


Chemokine können über die Rekrutierung von Leukozyten sowohl protektiven als auch schädigenden Einfluß auf Rejektionen nach humaner orthotoper Lebertransplantation haben. Für die RANTES-Promoterregion ist an Position –403 ein Basentausch (G/A) bekannt, der mit einer erhöhten RANTES-Expressionsrate einhergeht. Da eine gesteigerte hepatische RANTES-Synthese den Verlauf nach Transplantation entscheidend beeinflussen kann, haben wir die Auswirkung des RANTES –403 Polymorphismus auf das...Chemokine können über die Rekrutierung von Leukozyten sowohl protektiven als auch schädigenden Einfluß auf Rejektionen nach humaner orthotoper Lebertransplantation haben. Für die RANTES-Promoterregion ist an Position –403 ein Basentausch (G/A) bekannt, der mit einer erhöhten RANTES-Expressionsrate einhergeht. Da eine gesteigerte hepatische RANTES-Synthese den Verlauf nach Transplantation entscheidend beeinflussen kann, haben wir die Auswirkung des RANTES –403 Polymorphismus auf das Organüberleben und die Rejektionshäufigkeiten untersucht.
Genomische DNA wurde aus EDTA-Blut von lebertransplantierten Patienten extrahiert. Die Analyse des RANTES –403 Polymorphismus erfolgte mittels Hybridisierung mit FRET (Fluorescence Resonance Electron Transfer)-DNA-Sonden (Lightycler).
N=192 Patienten (66% Männer; 34% Frauen), die im Zeitraum 09/1997 und 03/2004 lebertransplantiert wurden, wurden untersucht. Das Alter der Patienten lag zwischen 16 und 69 Jahren (Median: 53). 124 Patienten (64%) waren homozygot für das G-Allel des RANTES –403 Polymorphismus (G/G), bei 57 Patienten (30%) lag der G/A- und bei 11 Patienten (6%) der A/A-Genotyp vor. Kaplan-Meier-Analysen des Patienten- und Transplantatüberlebens ergaben in der Gruppe des A/A-Genotyps (n=11) keinen Organverlust, alle Patienten leben aktuell. Im Vergleich dazu, verloren in der G/G-Gruppe n=26 (21%; davon 17 Patienten verstorben) und in der G/A-Gruppe n=12 (21%; davon 8 Patienten verstorben) Patienten ihr Transplantat. Somit lagen die 5 Jahres-Überlebensraten für den A/A-Genotyp bei 100% sowie für den G/A- und A/A-Genotyp bei 79% (log rank test; p=0,10). Hinsichtlich der Rejektionshäufigkeiten konnte in keiner Patientengruppe ein signifikanter Unterschied nachgewiesen werden: Sie betrugen 27,6% in der G/G-Gruppe, 33,3% in der G/A-Gruppe (p=0,483; X2-Test) und 18,2% in der A/A-Gruppe (p=0,727).
Patienten, die homozygot für das A-Allel des RANTES –403 Polymorphismus waren, zeigten ein exzellentes Transplantat- und Patientenüberleben. Möglicherweise führt der durch das A-Allel erhöhte RANTES-Spiegel, über die Beeinflussung der Leukozyten-Endothelzellinteraktion, zu einer Protektion vor Entzündung. Weitere Untersuchungen an größeren Patientenzahlen müssen diese Ergebnisse belegen und den Mechanismus der RANTES-Wirkung auf das Organüberleben aufklären.
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