Inhaltszusammenfassung

Der Beitrag entwirft ein Modell für Edition und Kommentierung von KHM 109 „Das Todtenhemdchen“ im Rahmen einer künftigen historisch-kritischen Gesamtausgabe der Brüder Grimm und demonstriert dieses an einer Textedition mit Varianten-, Überlieferungs-, Provenienz- und Quellenapparat. Er bietet den edierten Text der Ausgabe letzter Hand (A56) samt systematisch geordneten Lesarten, skizziert die Druck- und Auflagenhistorie sowie die möglichen Vermittlungswege und verankert das Märchen typologis...Der Beitrag entwirft ein Modell für Edition und Kommentierung von KHM 109 „Das Todtenhemdchen“ im Rahmen einer künftigen historisch-kritischen Gesamtausgabe der Brüder Grimm und demonstriert dieses an einer Textedition mit Varianten-, Überlieferungs-, Provenienz- und Quellenapparat. Er bietet den edierten Text der Ausgabe letzter Hand (A56) samt systematisch geordneten Lesarten, skizziert die Druck- und Auflagenhistorie sowie die möglichen Vermittlungswege und verankert das Märchen typologisch. Im Zentrum steht die Motiv- und Traditionsgeschichte der „übermäßigen Tränen“ (nasses Totenhemd/Tränenkrug) mit Nachweisen von der christlich-orientalischen "Codex-syriaque"-Erzählung über Thomas von Cantimprés "Bonum universale de apibus" und Geiler von Kaysersbergs "Trostspiegel" bis zu volkskundlichen Belegen und Bechsteins populärer Bearbeitung. Zugleich reflektiert der Aufsatz redaktionelle Eingriffe der Grimms und deren poetische Konsequenzen und plädiert für eine kommentierende Praxis nach etablierten editionswissenschaftlichen Standards). Damit liefert er einen prototypischen Baustein für eine künftige historisch-kritische KHM-Edition und eine Fallstudie zum Zusammenspiel von Textkritik, Motivgeschichte und Rezeptionsforschung. » weiterlesen» einklappen

Autoren

Klassifikation

DFG Fachgebiet:
1.15 - Literaturwissenschaft

DDC Sachgruppe:
Deutsch