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Sprung in die zweite Reihe? Zu den lokalen Bedingungen rent gap-getriebener immobilienwirtschaftlicher Aufwertung in Brandenburgs Mittelstädten

Zeitschrift für Wirtschaftsgeographie. Bd. 65. H. 2. Walter de Gruyter GmbH 2021 S. 85 - 100

Erscheinungsjahr: 2021

Publikationstyp: Zeitschriftenaufsatz

Sprache: Deutsch

Doi/URN: 10.1515/zfw-2020-0008

Volltext über DOI/URN

Inhaltszusammenfassung


Gegenwärtig sind nicht mehr nur deutsche Großstädte von Immobilien- und Mietpreissteigerungen geprägt, sondern zunehmend auch die Wohnungsmärkte des metropolitanen Umlandes. Angesichts dieser Entwicklungen drängt sich die Frage auf, ob sich die Wohnungsfrage zunehmend auch auf Mittelstädte ausweitet. Der Beitrag geht dieser Frage mit Rückgriff auf die rent gap-Theorie nach. Diese versteht die Entwicklungen auf Immobilienmärkten nicht als abstrakte Automatismen der räumlichen Ausweitung immobi...Gegenwärtig sind nicht mehr nur deutsche Großstädte von Immobilien- und Mietpreissteigerungen geprägt, sondern zunehmend auch die Wohnungsmärkte des metropolitanen Umlandes. Angesichts dieser Entwicklungen drängt sich die Frage auf, ob sich die Wohnungsfrage zunehmend auch auf Mittelstädte ausweitet. Der Beitrag geht dieser Frage mit Rückgriff auf die rent gap-Theorie nach. Diese versteht die Entwicklungen auf Immobilienmärkten nicht als abstrakte Automatismen der räumlichen Ausweitung immobilienwirtschaftlicher Aufwertung, sondern betont, dass die rent gap gesellschaftlich unter verschiedenen historisch-geographischen Bedingungen immer wieder neu hergestellt wird. Folglich diskutiert der Beitrag die konkreten lokalen Konstellationen aus angebots- und nachfrageseitigen Entwicklungen sowie stadtpolitischen Interventionen, die Grundrentensteigerungen ermöglichen. Als empirisches Beispiel dienen die brandenburgischen Zweite Reihe-Städte Fürstenwalde (Spree) und Neuruppin. Während beide Mittelstädte eine ähnliche Bevölkerungsentwicklung zu verzeichnen haben, sind sie verkehrsinfrastrukturell unterschiedlich gut an das Berliner Zentrum angebunden. Die Ergebnisse zeigen, dass sich in der besser an Berlin angeschlossenen Stadt Fürstenwalde (Spree) keine rent gap öffnet, während in der weiter entfernten Stadt Neuruppin eine rent gap entsteht. Diese – den abstrakten Theorien räumlicher Ausbreitung von Immobilieninvestitionen entgegenstehenden – Forschungsergebnisse machen deutlich, dass die jeweiligen historisch-geographischen und lokalen Bedingungen entscheidend sind, um die Entstehung von rent gaps zu verstehen. Der Beitrag schlussfolgert, dass die Wirtschafts- und Stadtgeographie diesen Bedingungen größere Aufmerksamkeit widmen sollte, um Entwicklungen in Mittelstädten zu verstehen.» weiterlesen» einklappen

  • rent gap
  • Gentrifzierung
  • Immobilienmarkt
  • Mittelstädte

Autoren


Bůžek, Richard (Autor)

Klassifikation


DFG Fachgebiet:
- ohne Zuordnung

DDC Sachgruppe:
Geowissenschaften

Verknüpfte Personen


Beteiligte Einrichtungen