Zur Fragilität von Gemeinschaft und Inklusion
Zeitschrift für Grundschulforschung. Bd. 14. H. 2. Wiesbaden: Springer VS 2021 S. 325 - 340
Erscheinungsjahr: 2021
ISBN/ISSN: 2523-3181
Publikationstyp: Zeitschriftenaufsatz
Sprache: Deutsch
Doi/URN: 10.1007/s42278-021-00113-y
Inhaltszusammenfassung
Zusammenfassung Gemeinschaft und Inklusion sind schillernde, pädagogisch-normative Grundbegriffe, die beide in ihrem Kern auf etwas Gemeinsames rekurrieren, das mehr ist als die bloße Kopräsenz, zugleich aber häufig ungeklärt bleiben. Darüber hinaus ist bisher nicht geklärt worden, in welchem Verhältnis diese beiden Grundbegriffe zueinander stehen. In Abgrenzung zu programmatischen Bestimmungen fragt der vorliegende Beitrag empirisch reko...Zusammenfassung Gemeinschaft und Inklusion sind schillernde, pädagogisch-normative Grundbegriffe, die beide in ihrem Kern auf etwas Gemeinsames rekurrieren, das mehr ist als die bloße Kopräsenz, zugleich aber häufig ungeklärt bleiben. Darüber hinaus ist bisher nicht geklärt worden, in welchem Verhältnis diese beiden Grundbegriffe zueinander stehen. In Abgrenzung zu programmatischen Bestimmungen fragt der vorliegende Beitrag empirisch rekonstruktiv, wie im Unterricht einer sich neu konstituierenden inklusiven Grundschulklasse Gemeinsames aufgerufen wird, welche Ideen von Gemeinschaft sich dadurch entfalten und wie sich dies zu schulischer Inklusion verhält. Deutlich wird, dass verschiedene Gemeinschaften imaginiert werden, die insofern fragil sind, als sie mit diffusen Erwartungen gefüllt und paradoxerweise zugleich als ,,schon da“ und ,,noch herzustellen“ thematisiert werden. Diese fragile Konstruktion hat ebenso Auswirkungen auf den tendenziellen Widerspruch von Inklusion und Gemeinschaft, der sich in unserer Analyse zeigt. , Abstract Community and inclusion are dazzling, pedagogical-normative basic concepts. At their core both refer to something in common that is more than mere co-presence. At the same time it often remains unclear what this in common implicates. Additionally, the relation between these two basic terms has not yet been clarified. In contrast to programmatic concepts, this paper deals with the empirical questions: What is addressed in teaching practices as in common and how is it addressed? Furthermore, which idea of commonness and community is developed through these practices, and how does it relate to inclusion? To answer these questions we observed a newly established inclusive elementary school class and reconstruct classroom practices empirically. It becomes clear that different communities are imagined. They are fragile insofar as they are filled with diffuse expectations and, paradoxically, are simultaneously addressed as “already there” and “yet to be created”. This fragile construction also has an impact on the understanding of inclusion.» weiterlesen» einklappen