Grundwasserfauna als Indikator für komplexe hydrogeologische Verhältnisse am westlichen Kaiserstuhl
Grundwasser. Bd. 18. H. 3. Springer Verlag 2013 S. 173 - 184
Erscheinungsjahr: 2013
ISBN/ISSN: 1430-483X
Publikationstyp: Zeitschriftenaufsatz (Arbeitspapier)
Sprache: Deutsch
Doi/URN: 10.1007/s00767-013-0227-3
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Inhaltszusammenfassung
Oberflächennahes Grundwasser unterliegt unterschiedlich starken Einflüssen durch Oberflächengewässer. Dies können z. B. Fließgewässer oder natürliche und künstliche Seen wie etwa Baggerseen sein. Die Stärke dieser Einflüsse kann häufig mittels hydrologischer oder hydrochemischer Methoden aufgezeigt werden. Bislang ist unklar, ob im Bereich von Baggerseen – an denen die Grundwasseroberfläche ungeschützt frei liegt – eine Beeinflussung des Grundwassers auch anhand der Zusammensetzung der Lebens...Oberflächennahes Grundwasser unterliegt unterschiedlich starken Einflüssen durch Oberflächengewässer. Dies können z. B. Fließgewässer oder natürliche und künstliche Seen wie etwa Baggerseen sein. Die Stärke dieser Einflüsse kann häufig mittels hydrologischer oder hydrochemischer Methoden aufgezeigt werden. Bislang ist unklar, ob im Bereich von Baggerseen – an denen die Grundwasseroberfläche ungeschützt frei liegt – eine Beeinflussung des Grundwassers auch anhand der Zusammensetzung der Lebensgemeinschaften sowie ihrer Besiedlungsdichten im Untergrund nachgewiesen werden kann. Vor diesem Hintergrund wurden im Jahr 2009 am Burkheimer Baggersee, zwischen Kaiserstuhl und Rhein gelegen, insgesamt 14 Grundwassermessstellen drei- bis viermal hydrochemisch und faunistisch untersucht. Mithilfe der Grundwasserfauna konnten hydrogeologische Muster im Umfeld des Baggersees nachgewiesen werden. Über vier verschiedenartige faunistische Gruppen spiegelt sich die komplexe Hydrogeologie im Untersuchungsgebiet wider. Allerdings überlagern die örtlichen hydrologischen Austauschprozesse mögliche Effekte des Baggersees auf das Grundwasser im Seeabstrombereich. Die faunistischen Gruppen umfassen „Gestresste Messstellen“ mit einer sehr verarmten Fauna, „Alluviale Messstellen“ mit einer artenreichen Oberflächenwassereinfluss anzeigenden Fauna, „Aufsteigendes Grundwasser“ mit einer individuen- und artenreichen Grundwasserfauna und „Rhein“, eine einzelne in Rheinnähe gelegene Messstelle, mit einer sehr stabilen, arten- und individuenarmen Grundwasserfauna. Ähnliche Einteilungen wurden auch in anderen Studien gefunden. Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass hydrologische Austauschprozesse anhand der Fauna indiziert werden können. Ein direkter Nachweis von Baggerseeeffekten auf die Grundwasserfauna konnte in diesem Fall nicht erbracht werden.» weiterlesen» einklappen
Klassifikation
DDC Sachgruppe:
Biowissenschaften, Biologie